Nicht unbedingt weiterzählen, aber auf jeden Fall weitererzählen…

Zum alljährlichen Jubilarenanlass fanden sich 55 Seniorinnen und Senioren mit ihren Angehörigen im Pfarreizentrum Heilig Geist ein. Ein Sonntag mit viel Musik, Gedanken, Gesprächen und einem feinen Essen.

Bei gutem Essen und schöner Musik lässt es sich fröhlich beisammen sein.

Der Einladung, die den Jubilarinnen und Jubilaren, das heisst, den 80-, 85-, 90-, 95- und 100-jährigen Angehörigen der katholischen Kirchgemeinde «Heilig Geist Höngg» zugesandt wurde, waren etliche Damen und Herren gefolgt. Die meisten von ihnen besuchten um 10 Uhr den Gemeindegottesdienst, den Pfarrer Marcel von Holzen unter dem Motto «Gabe und Vorbild» gestaltet hatte. Da innerhalb dieser Feier auch eine Taufe gespendet wurde, verband der Pfarrer in seiner Ansprache alle Themen: den aktuellen Bibeltext, den Taufgedanken und natürlich die Jubiläumsfeier der Eingeladenen. Nach Ende der, durch die Fülle der Gedanken etwas länger dauernden, Messe strömte die Gemeinde ins Foyer, wo ein Apéro Gelegenheit zu vielfältigen Begegnungen gab. So konnten die Gottesdienstbesucherinnen- und Besucher mit den Jubilaren anstossen, und auch die Tauffamilie, die aus einem anderen Stadtquartier kam, fand Anschluss in der grossen Runde. Gegen 12 Uhr lud Frau Patricia Lieber, die Sozialdiakonische Mitarbeiterin, die den Anlass organisiert hatte und für die reibungslose Durchführung sorgte, die Gäste in den festlich hergerichteten Saal. Nach dem Begrüssungswort und einer lustigen Kurzgeschichte zum Einstieg, begannen die flinken Frauen des Besuchsdienstes, also jene Gruppe, die das ganze Jahr hindurch viele Geburtstagsbesuche bei den älteren Gemeindemitgliedern durchführen, die Vorspeise zu servieren – der frische Salat mit einem kühlen Gläschen Weisswein kam bei dem schwül-sommerlichen Wetter gut an. Nach diesem Gang ergriff Pfarrer von Holzen das Wort und erinnerte an seine Predigt, in der er die Bedeutung von Jubiläen herausgehoben hatte. «Jubiläen älterer Menschen», so sagte er «geben gerade den Jüngeren die Gelegenheit, Lebensgeschichten kennenzulernen, die ihnen dank eindrücklicher Beispiele helfen können, ihre Zukunft bewusster zu gestalten». Diesen Gedanken vertiefte er anschliessend mit einer Geschichte eines 95-jährigen Mannes, der mit 84 Jahren beschlossen hatte, seine weiteren Lebensjahre nicht mehr zu zählen und auf die Frage nach seinem Alter jeweils antwortete: «Ich bin 84!». «Ob Sie nun die Jahre zählen oder nicht, entscheidend ist, dass Sie nie vergessen zu <er-zählen>!», schloss Pfarrer von Holzen seine Ansprache ab. «Ihre Lebensgeschichten sind eine Bereicherung für unsere Lebensgeschichten!».

Vor dem Hauptgang trat das Musikerpaar Barbara Fuchs (Sopran) und Hans-Dieter Mutschler (Flügel) in Erscheinung. Nach kurzer Ansage sang Frau Fuchs Arien aus verschiedenen bekannten Operetten, die manchen Gast zum Mitsummen animierten, während in der Küche die Kochgruppe «Les Amis de la Casserole» die feine Piccata Milanese mit Spaghetti für den Service bereit machten. So vergingen die Mittagsstunden, geprägt vom guten Essen, der schönen Musik und den frohen Gesprächen, sehr schnell. Noch vor dem Dessert, einer leckeren Toblerone-Mousse, verdankte Patricia Lieber alle Helferinnen und Helfer, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen hatten und wünschte allen Gästen, die erfahrungsgemäss nach dem Dessert sich auf den Heimweg machen, alles Gute. Es war ein schöner Jubilarenanlass, an dem nicht nur Jahre gezählt, sondern viele Erfahrungen erzählt wurden.

Eingesandt von Patricia Lieber und Marcel von Holzen

 

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