Kinder & Jugend
Neue Prognosen für die Schulraumplanung
Die aktuellen Prognosen bis Ende der 2030er-Jahre zeigen stadtweit eine Stagnation der Anzahl Schüler*innen, auch wenn sich die Entwicklung je nach Quartier unterscheidet. Hauptursache ist der markante Geburtenrückgang in den vergangenen Jahren.
17. April 2025 — MM (Medienmitteilung)
Im Schuljahr 2024/25 besuchen rund 36’291 Kinder und Jugendliche eine Regelklasse der städtischen Volksschule in Zürich – das sind nur noch 462 mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu den Spitzenjahren 2018/19, in denen die Zahl der Schulkinder um über 1000 pro Jahr gestiegen ist, hat sich das Wachstum inzwischen auf etwa die Hälfte verringert. Die Anzahl Klassen ist um 14 gestiegen. Das schreibt die Stadt Zürich in einer Medienmitteilung.
Mit diesem verlangsamten Anstieg zeichnet sich langfristig ein Wandel ab: Seit Januar 2022 sind die Geburtenzahlen in Zürich um 17 Prozent zurückgegangen. In den nächsten zwei Jahren wird deshalb nur noch mit einem leichten Wachstum gerechnet – vor allem auf der Sekundarstufe.
«Die seit 2022 stark rückläufigen Geburtenraten beginnen sich nun vor allem auf Kindergartenstufe auszuwirken», erklärte Stadtrat Filippo Leutenegger, Vorsteher des Schul- und Sportdepartements. «Und ab dem Schuljahr 2026/27 dürfte die Zahl der Schulkinder tendenziell zurückgehen.»
Bis 2034/35 wird ein Rückgang von rund 1668 Kindern (−5 Prozent) und 60 Klassen erwartet. Langfristig könnte durch neue Wohnbauten ein leichtes Wachstum einsetzen, beginnend auf der Kindergartenstufe. «Es ist aber schwer vorauszusagen, wie viele Kinder dann tatsächlich in die Neubauten einziehen», betonte Leutenegger. «Die Prognosen sind mit Unsicherheitsfaktoren behaftet.»
Unter den einzelnen Schulkreisen bestehen grosse Unterschiede. In den Schulkreisen Zürichberg und Uto wird bis 2039/40 mit einem Rückgang von 6 beziehungsweise 12 Prozent gerechnet. Die grössten Zuwachsraten dürften gemäss den derzeitigen Prognosen die Schulkreise Schwamendingen mit einem Zuwachs von 7 sowie Glattal mit einem Plus von 4 Prozent verzeichnen.
Raumbedarf sorgfältig überprüft
Stadtrat André Odermatt, Vorsteher des Hochbaudepartements, wies darauf hin, dass sich der Raumbedarf nicht ausschliesslich von der Anzahl Schüler*innen ableiten lasse. Auch die stadtweite Einführung der Tagesschule sei mit einem räumlichen Mehrbedarf verbunden. Zudem bestehe Konsens darüber, dass die Zahl der Züri-Modular-Pavillons mittelfristig wieder reduziert werden soll.
«Wir haben die Bauprojekte im Schulportfolio mit Augenmass überprüft. Aufgrund des verzögerten Bedarfs werden fünf Grossprojekte später umgesetzt und teilweise redimensioniert», so Odermatt. Vier weitere Projekte seien auf ausserhalb des aktuellen Prognosezeitraums verschoben worden. Diese würden also frühestens Ende der 2030er-Jahre realisiert.
Zusätzliche Kapazität begründet
In Anbetracht der nach wie vor laufenden rund 20 Schulraum-Grossprojekte mochte André Odermatt kein Ende der Schulraumoffensive verkünden. «Auch wenn wir nun nicht mehr überall denselben Handlungsdruck haben: Es bleiben zahlreiche Projekte, mit denen in den Quartieren gut begründete zusätzliche Kapazität geschaffen wird.» Bis Anfang der 2030er-Jahre würden im Schnitt jährlich zwei neue oder vergrösserte Schulanlagen eröffnet, wie Odermatt weiter ausführte.
Quelle: Medienmitteilung Stadt Zürich
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