Neue leuchtendrote Bänke und eine tiefschwarze Feuerstelle

Der Verschönerungsverein Höngg (VVH) hatte für seinen Arbeitstag Petrus auf der Seite: Weder Regen noch Kälte trübten den Einsatz der freiwilligen Helfer auf dem Hönggerberg.

Die instand gestellte Feuerstelle wird bereits rege benutzt.
Die freiwilligen Helfer nach ihrem Einsatz: müde, aber zufrieden.
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Der Verschönerungsverein Höngg begeht in zwei Jahren sein 110-jähriges Bestehen – dies dank der 450 Mitglieder, welche einen kleinen Mitgliederbeitrag von zehn Franken pro Jahr bezahlen, sowie treuen Spendern. Seit drei Jahren lädt der Verein zum freiwilligen Arbeitstag, an dem die Mitglieder ihre Muskelkraft einsetzen können. Am letzten Samstag war es wieder so weit: Gut 20 Leute, vor allem Männer, trafen sich, um ihren freien Tag für das Gemeinwohl einzusetzen.

Unrat im Wald ist ein leidiges Thema

Hans-Ruedi Frehner, Technischer Leiter des Vereins, verteilte die Aufgaben, die es zu tun gab: Neue, leuchtendrote Sitzbänke aufstellen, zum Beispiel bei der Kreuzung Hungerbergstrasse/Mittelwaldstrasse, das «Schaggi Heusser»-Bänkli bei der Feuerstelle sowie die Feuerstelle selbst instand setzen, eine 60 Meter lange Hecke schneiden und bei genügend Kapazitäten im «Himmelsleiterli» den Wald von Unrat reinigen. «Letzteres ist ein leidiges Thema. Im ‹Himmelsleiterli› am Holderbach, an der Grenze zu Affoltern, halten sich oft Jugendliche auf, die Getränke und Essen mitbringen, den Abfall aber einfach liegen lassen. Dies schadet der Umwelt und zeugt nicht gerade von einer guten Kinderstube», sagt Hans-Ruedi Frehner. Da es zu den Zielen des VVH gehört, «für ein schönes Höngg» zu sorgen, räumten die Freiwilligen den Abfall weg, damit sich der Wald wieder als attraktiver Erholungsraum präsentieren kann. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Besucher in Zukunft mehr Gedanken über die Entsorgung der mitgebrachten Dinge machen. Pro Jahr entsorgt der Verein übrigens um die 5000 Liter Abfall!

Eine halbe Stunde später bereits in Betrieb

Die Feuerstelle in den «Hallern», auch «Tiergarten» genannt, wurde erneuert, ein schwarzer Gusseisen-Grill lädt jetzt zum Bräteln ein. Dies liessen sich die Mädchen der Cevi Züri 10 nicht zweimal sagen: Nur eine halbe Stunde nach der Instandstellung der Feuerstelle brutzelte es im fest verschlossenen Topf über der Glut: «Wir backen einen Kuchen, dies kann man auch in einem Feuer», erklärten die verkleideten Leiterinnen, die die Geschichte von Hänsel und Gretel nachspielten und so für Leben im Wald sorgten. «Mir lacht das Herz, wenn ich sehe, dass die ‹zwäg› gemachte Feuerstelle schon in Betrieb ist und sich die Kinder darüber freuen. Dies ist eine Bestätigung, dass unser Schaffen etwas bringt», so Hans-Ruedi Frehner beim Gang durch den Wald. So viel wie möglich wird selbst gebaut und gezimmert. Die 2,7 Meter langen Bänke zum Beispiel: Die Bretter werden gekauft, von der Zimmerei Kropf in Höngg zugeschnitten und von den Vereinsmitgliedern verschraubt, das Betonfundament wird selbst gegossen, die rote Farbe und den Schriftzug des Vereins bringt das Malergeschäft Schaub aus Höngg an. Zu den Tätigkeitsgebieten des Höngger Vereins gehören nicht nur die Betreuung der rund hundert roten Sitzbänke, sondern auch das Erstellen und der Unterhalt von Erholungsplätzen und Feuerstellen, die Errichtung des 1.-August-Feuers auf dem Hönggerberg sowie Aufräum- und Reinigungsarbeiten. Darunter fallen Tätigkeiten wie Wegränder von Erde und überwachsendem Gras befreien, Brunnen und Brücken putzen oder Wege von Unrat befreien. Die Zusammenarbeit Grün Stadt Zürich klappe bestens und trage zum guten Gelingen bei, so Hans-Ruedi Frehner.

Bratwurst und Gesang

Nach Stunden der Arbeit – verschwitzte Kleider, glühende Köpfe und schwielige Hände inbegriffen – genossen die Helferinnen und Helfer bei der Blumenabgabe im Friedhof Hönggerberg eine Bratwurst vom Grill und ein Dessert – und Stunden des fröhlichen Beisammenseins, wo man über dies und jenes plauderte. Eine Überraschung war der spontane Besuch des «Heimatchors Limmigruess» aus Oetwil/Geroldswil: Der Chor hatte sein Treffen ebenfalls im Friedhof, und so fanden die Sängerinnen und Sänger, sie würden den Hönggern zum Dank für ihre Arbeit ein Ständchen singen.

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