Quartierleben
Naturschutz am Limmatufer
Grün Stadt Zürich wurde vom EWZ mit der Verantwortung für das Limmatufer betraut. Im Rahmen einer Begehung stellte die städtische Abteilung ihren Pflegeplan vor. Die IG Am Wasser/Breitenstein war dabei.
15. April 2025 — Redaktion Höngger
Wie die Interessengemeinschaft Am Wasser/Breitenstein in ihrem Newsletter mitteilt, definiert der neue Pflegeplan verschiedene Zonen, darunter Schilfgürtel mit Rohrkolben, Baumabschnitte und Wiesen. Diese Bereiche werden jeweils unterschiedlich gepflegt. Der Wiesenschnitt erfolge künftig in drei Etappen: Jedes Mal wird nur ein Drittel der Fläche gemäht, und zwar alternierend (1. Drittel im Mai und Juni, 2. Drittel im Juni und Juli, 3. Drittel im September und Oktober). Dadurch soll ein kontinuierliches Blütenangebot entstehen und das Wachstum neuer Blumen und Pflanzen gefördert werden.
Am Ufer bleibt bei den ersten beiden Schnitten ein zwei Meter breiter Streifen unberührt, der erst mit dem letzten Schnitt Ende Oktober bearbeitet wird. Das Schilf muss regelmässig geschnitten werden, um ein Verfilzen zu verhindern. Dabei wird jährlich ein Drittel jedes Schilfgürtels alternierend geschnitten, sodass jeder Bereich erst nach drei Jahren wieder an der Reihe ist. So wird das Schilf erneuert und zugleich genügend Nist- und Schutzmöglichkeiten für Vögel und Fische geschaffen.
Laut der IG Am Wasser wirken die Gehölzabschnitte derzeit «ziemlich kahl», da die Brombeeren entfernt wurden. Dies war notwendig, da es sich um die invasive Armenische Brombeere handelt, die als Neophyt gilt. Um die entstandenen Lücken rasch zu schliessen, sollen im Frühling 200 neue Büsche zwischen dem Wipkingerplatz und der Europabrücke gepflanzt werden. Zudem ist geplant, vereinzelt neue Bäume zu setzen.
Nahrung für Biber
Zusätzlich sollen zahlreiche Weiden gesteckt werden. Diese wachsen schnell und gehören zur bevorzugten Nahrung der Biber. Dadurch wird das Nahrungsangebot für diese wichtigen Tiere verbessert. Gleichzeitig reduziert sich die Wahrscheinlichkeit, dass Biber andere Baumarten stark beanspruchen. Einzelne Weiden dürfen zu grossen Bäumen heranwachsen und werden, falls erforderlich, mit Metallgittern geschützt.
Wie die IG Am Wasser weiter berichtet, stellt das gesamte Projekt eine Herausforderung dar. Wie sich die Wiesen entwickeln und wie sich die Biber verhalten werden, lässt sich nicht genau vorhersagen. Daher wird das Konzept bei Bedarf angepasst.
Quelle: IG Am Wasser/Breitenstein
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