Höngger Fauna
Nachgefragt: Wer fliegt wann wohin?
Der Sommer ist zwar noch da, doch die Zugvögel machen sich schon bald wieder auf den Weg in ihre Winterquartiere. Fiorella Ruchti vom Natur- und Vogelschutzverein Höngg hat dem «Höngger» erklärt, wie die Reisepläne der einzelnen Vogelarten konkret aussehen.
30. August 2023 — Dagmar Schräder
Dagmar Schräder & Fiorella Ruchti
Schwalben und Segler gelten beide als Sommerboten, die den Start in die warme Jahreszeit einläuten. Beide verlassen uns aber gegen Ende des Sommers wieder, um in wärmere, insektenreiche Gefilde weiterzuziehen. Mauersegler gehören zu den ersten, die aus der Schweiz aufbrechen. Bereits Anfang August machen sie sich auf den Weg in ihre Winterquartiere im südlichen Afrika.
In Höngg haben wir das Glück, neben Mauerseglern die grösste Mehlschwalbenkolonie der Stadt zu beheimaten und man kann die flinken Vögel bis Anfang September durch das Quartier flattern sehen. Mit etwas Glück lässt sich dann beobachten, wie sich die Schwalben auf Stromleitungen versammeln und, sobald alle zusammengefunden haben, den gemeinsamen Flug gen Süden antreten.
Tatsächlich verlassen uns die meisten insektenfressenden Vögel, unter ihnen Mönchsgrasmücke und Zilpzalp, und fehlen am winterlichen Futterhäuschen. Sie überwintern stattdessen im Mittelmeerraum oder sogar südlich der Sahara. Je weiter der Weg, desto früher müssen sie aufbrechen.
Auch der Schwarzmilan verlässt die Schweiz schon Anfang August, anders als der Rotmilan, der zwar ebenfalls ein Zugvogel ist, aber kürzere Strecken zurücklegt und des Öfteren auch in hiesigen Gefilden überwintert. Im Oktober schliesslich verschwinden auch Stieglitze, Stare und Singdrosseln.
Im Gegenzug kommen viele nördliche Vögel im Winter zu uns und geniessen das verhältnismässig milde Klima. Dazu gehören Rotkehlchen und Buchfink. Während sie uns Ende Februar wieder verlassen, kommen Rotmilan und Star dann bereits zurück und künden damit den Vorfrühling an.
0 Kommentare