Mühlehalde: Der «Nistplatz» bleibt – die Zunft zieht vorläufig aus

Der Mietvertrag des Projekts «Nistplatz» in der Mühlehalde wurde verlängert. Die Zunft Höngg hingegen will ihre Zunftstube vorerst nicht mehr nutzen.

Die Mühlehalde in Höngg. (Foto: dad)

Im vergangenen Jahr zog das Projekt «Nistplatz» in die Mühlehalde ein und der beliebte Saal der Mühlehalde konnte wieder für traditionelle Anlässe genutzt werden, etwa das Wümmetfäscht, «Jass und Jazz» oder ein Konzert des Frauenchors Höngg. Der Mietvertrag des Projekts mit Liegenschaften Stadt Zürich war ursprünglich bis Ende 2025 befristet.

Nun wurde bestätigt, dass der «Nistplatz» ein weiteres Jahr bleiben kann. Von der Verlängerung profitiert auch das Wümmetfäscht: Für die 46. Ausgabe vom 25. bis 27. September 2026 wird der Saal als Austragungsort eingeplant.

Auf Stand-by

Anders präsentiert sich die Lage für die Zunft Höngg. Nach Angaben von Zunftmeister Walter Zweifel wird die Zunft ihre Stube im Gebäude vorerst nicht mehr nutzen – einiges an Inventar befindet sich jedoch noch vor Ort. Die Nutzung sei für die Zunft in der aktuellen Konstellation schwierig, erklärt Zweifel. Man befinde sich in Bezug auf die Mühlehalde auf Stand-by, da die Zukunft des Gebäudes weiterhin unklar sei.

Wie Zweifel ausführt, erhalte man weder Auskunft von der Stadt, noch werde man zu Rate gezogen, wenn es um mögliche neue Nutzungen der Mühlehalde gehe. Das sei, so Zweifel, schlicht «unverständlich».

Ein gutes Konzept hätte Chancen

Auch der Quartierverein Höngg wurde nicht zur Zukunft des Gebäudes gefragt, wie Präsident Alexander Jäger sagt. «Für den Quartierverein ist es wichtig, dass der grosse Saal weiterhin durch die Vereine im Quartier zu einem zahlbaren Preis genutzt werden kann. Und für die Quartierbevölkerung ist ein Restaurant oder Café nach wie vor nötig», so Jäger. Mit einem guten Konzept hätte es eine sehr gute Chance, um zu bestehen.

«Ein Restaurant oder ein Café in Zusammenhang mit dem Saal birgt grosse Synergien für die Vereine, ansonsten müssen diese jeweils ein Catering in Anspruch nehmen», ergänzt er. Und: Es mangle in Höngg an einem Saal, in dem Veranstaltungen bis zu 200 Personen durchgeführt werden können.

Eine lange Geschichte

Die Zunftstube in der Mühlehalde selbst blickt auf eine lange Geschichte zurück: Nach der Gründung der Zunft Höngg im Jahr 1934 – dem Jahr der Eingemeindung – stellte der damalige «Mühlihalden»-Wirt Jean Hüni, selbst Zünfter, ein kleines Kämmerlein für die Zunftutensilien zur Verfügung. Bald darauf richtete die Zunft das Sitzungszimmer mit ihren Bildern ein.

War die Zunftstube früher direkt neben der Küche im Hochparterre beheimatet, ist sie seit dem Umbau von 1993 ein Stockwerk höher zu finden. Dort trafen sich jeweils am ersten Montag des Monats eine Runde von Zünftern zum Stamm oder gelegentlich für ein Referat. Auch das Bott wurde zweimal jährlich dort abgehalten, dazu kamen Sitzungen und kleinere Anlässe.

Quelle: Zunft Höngg

Bauprojekt Mühlehalde

Seit dem 7. November ist ein Bauprojekt für die Limmattalstrasse 215 (Mühlehalde) als Planauflage bei der Stadt Zürich öffentlich einsehbar: Die ausgeschriebenen Baugesuche können auf ebaugesuche.zh.ch digital eingesehen werden. Laut Liegenschaften Stadt Zürich handelt es sich um ein Nachtragsgesuch im Rahmen des Heizungsersatzes. Wesentliche räumliche Änderungen ergeben sich dadurch nicht.

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