Mit tatkräftiger Hilfe für das Knabenschiessen geprobt

Am vorletzten Mittwochnachmittag fand das Knabenschiessen-Probeschiessen auf dem Hönggerberg statt. Rund 350 Mädchen und Buben im Alter von 13 bis 17 Jahren hielten teilweise zum ersten Mal ein Sturmgewehr in der Hand.

350 Mädchen und Buben schossen am vorletzten Mittwoch auf dem Hönggerberg, viele das erste Mal.
Dass das Knabenschiessen nicht nur Buben anlockt, bewiesen diese beiden aufgestellten Mädchen.
Der Höngger Roland Spitzbarth war einer der Instruktoren.
1/3

Das traditionelle Knabenschiessen ist aus Zürich nicht mehr wegzudenken. Seit 1899 findet der Anlass mit gut 800 000 Besuchern jährlich statt, und seit 1991 dürfen auch Mädchen am Schiess-Wettkampf teilnehmen. An zehn Orten in Stadt und Kanton Zürich fanden die freiwilligen Probeschiessen statt – so auch auf dem Hönggerberg. Gut 350 Jugendliche nahmen die Chance wahr, das Schiessen mit dem Sturmgewehr 90 zu üben.

«Schiessen ist kein ‹Mord-Sport›»

25 Helfende der acht verschiedenen Schützen-Vereine, welche auf dem Hönggerberg ansässig sind, betreuten die Mädchen und Buben. Otto Schnellert, Präsident der Schiessplatzgenossenschaft Höngg, betonte, dass das Probeschiessen seit 15 Jahren in Höngg stattfinde. Es sei wichtig, den Jugendlichen zur Seite zu stehen, denn sie seien die Schützen der nächsten Generation. «Wir wollen nicht nur den Jungen die Angst vor diesem Sportgerät nehmen, sondern auch den Eltern und sonstigen Betreuenden. Eltern wissen, wenn ihr Kind einen Jungschützenkurs besucht, ist es von A bis Z betreut.» Schiessen sei kein «Mord-Sport», sondern vergleichbar mit dem traditionellen Schwingen.

«Stimmt alles, ist alles parat?»

Lea Keller, 15, und Nicole Stucki, 16, gehörten zu den 30 Prozent Mädchen, die ans Probeschiessen gekommen waren. Was war der Grund dafür? «Ich war bereits vor zwei Jahren hier und möchte mein Können auffrischen », erklärte Lea Keller. Ihre Kollegin hingegen war das erste Mal dabei und wollte es «zumindest ein bisschen im Griff» haben für den grossen Tag im Albisgüetli. Dies wollten alle Jugendlichen hier. Der 300-Meter- Schiessstand war voll besetzt, immer wieder kamen neue «Busladungen » mit Kindern und auch Eltern. Konzentriert lagen Instruktoren und Schützen in einer Reihe, genau wurde das Sturmgewehr erklärt. «Schau nochmals gut, stimmt alles, ist alles parat? Und dann ganz langsam den Abzug betätigen, nicht ruckartig, gell!» – so und anders klang es. Unter den Instruktoren war auch Roland Spitzbarth aus Höngg. Er hatte sich wie einige der Helfenden extra frei genommen, um für die Jugendlichen da zu sein. «Dies ist nicht selbstverständlich, schliesslich helfen heute nicht nur Pensionierte mit», lobte Otto Schnellert.

0 Kommentare


Themen entdecken