«Lueged nöd ume, de Fuchs gaht ume»

In Höngg häufen sich auch tagsüber die Fuchssichtungen. Die Tiere trauen sich bis auf wenige Meter an die Menschen heran und verhalten sich nicht wie scheue Wildtiere. Wie lässt sich dieses Verhalten erklären? Der «Höngger» hat nachgefragt.

Ein Höngger Fuchs, aufgenommen im Jahr 2020. (Foto: Hans-Peter B. Stutz)

Im Rütihof geht derzeit der Fuchs um. Oder besser: die Füchse. Es sind mehrere Tiere, die den Passant*innen beinahe täglich begegnen. Sei es morgens, wenn einer von ihnen im Hühnergehege darauf wartet, dass endlich die Beute herausspaziert. Oder mittags rund um die Busendhaltestelle Rütihof, wo jüngst ein Exemplar gemächlich durchs Quartier trabte, gefolgt von aufgeregten Kindern, die sich vergewissern wollten, was da genau passiert.

Auch gegen Abend begegnet man den Füchsen oft, zum Beispiel beim Spaziergang mit dem Hund. Dieser wird plötzlich ganz aufgeregt und im Halbdunkeln macht der Hund ein rötliches Tier mit buschigem Schwanz aus, das neugierig zurückschaut, bevor es sich dann doch auf den Weg in den Wald macht. Eines der Tiere im Rütihof ist dabei leicht zu identifizieren: Seine Rute ist deutlich kürzer als normal, wohl als Folge eines Unfalls.

Der Fuchs ist «ranzig»

Doch warum sind Füchse momentan häufiger sichtbar und trauen sich so nah an den Menschen und seine Haustiere heran? Der «Höngger» hat bei Grün Stadt Zürich und dem Fachbereich Wildschonreviere nachgefragt. Aktuell, so erklärt Fabian Kern, der Fachbereichsleiter, befänden sich die Füchse in der sogenannten «Ranzzeit», wie die Paarungszeit von Füchsen und Marderartigen genannt wird.

Diese erstreckt sich über die Monate Dezember bis Februar. Die Höchstzeit, so zitiert Kern die Fachliteratur, erreiche sie im Januar. Während dieser Zeit der Partnersuche seien die Füchse besser sichtbar, verteidigen ihre Reviere und machen sich auf die Suche nach einem Partner.

Ist die Paarungszeit abgeschlossen, verlagern die Füchse ihre Aktivitäten wieder vermehrt in die Dämmerungs- und Nachtstunden. Nach einer Tragzeit von 49 bis 58 Tagen kommen dann im März und April die Jungtiere zur Welt, die rund 24 Tage gesäugt und anschliessend von der Mutter mit fester Nahrung versorgt werden.

Auch in dieser Zeit der Jungtieraufzucht sind die Fähen öfter tagsüber auf der Jagd, um den Nachwuchs mit Nahrung versorgen zu können.

Wieder mehr Füchse auf Stadtgebiet

Generell, so bestätigt Kern die Beobachtungen, sei auch der Fuchsbestand in der Stadt seit den Jahren 2019/2020, als die Fuchsräude grassierte und ihn, so Kern, «signifikant dezimierte», wieder angewachsen, was ebenfalls dazu führen könne, dass wieder mehr Füchse gesichtet werden.

0 Kommentare


Themen entdecken