Das Kirchweihfest und die Vielfalt des Jazz

Am Samstag, 1. September, feierte die katholische Pfarrei Heilig Geist zum 45. Weihetag ihrer Kirche ein Fest mit einem reichhaltigen Jazzmusik-Angebot – von klassisch bis sphärisch. Eine Veranstaltung, die begeisterte, berührte und zum Diskutieren anregte.

Der «Jazz Circle Höngg» lieferte ein mitreissendes Konzert.
Der Luzerner Jazz-Musiker John Voirol liebt das Unkonventionelle und Spontane.
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Ein Team aus Helferinnen, Helfern und Angestellten richtete am Samstagsmorgen die Räume des Kirchenzentrums für die «Geburtstagsparty» der Heilig Geist Kirche her. Die Wettervorhersage zeigte schon in den Tagen zuvor an, dass an ein Feiern im Freien leider nicht zu denken war. So störte es nicht, dass die Bauabsperrungen, die infolge der energetischen Sanierung angebracht werden mussten, die Nutzung des Aussenraumes etwas einschränkten. Pfarrer Marcel von Holzen, der unter anderem mit der Durchführung des Anlasses betraut war, bat bereits am Sonntag davor um Verständnis dafür und wiederholte auch bei der Festeröffnung: «Wir starten dank der mitreissenden Musik des heutigen Tages beschwingt in die mehrmonatige Bauzeit. Mögen die Arbeiten auch so beschwingt voranschreiten. Und wenn dann im Sommer 2019 alles fertig ist, haben wir wieder einen Grund, ein frohes Abschlussfest zu feiern!»

Jazz, Grill und Kuchen

Den Auftakt machte das französische Sextett «Jazz à Bichon». Die sechsköpfige Band kam durch Vermittlung des Jazz Circle Höngg», der zu späterer Stunde auftrat, nach Zürich. Entgegen der Hoffnungen der Organisatoren auf eine gute Auslastung des konzertbestuhlten Saales, blieben einige Plätze unbesetzt. Ob dies an der relativ langen Zeitdauer des Anlasses lag, die zu einem Kommen und Gehen animierte, oder doch am veranstaltungsreichen Wochenendtermin, bleibt noch zu klären. An der Musik konnte es jedenfalls nicht gelegen haben, denn diese war top und begeisterte alle. Wer nebst dem flotten Klang Lust auf Süsses oder Salziges hatte, begab sich am Nachmittag ans Kuchenbuffet, das mit teils selbstgemachten kunstvollen Torten bestückt war, und abends zu den Grilladen. Ermöglicht wurde dies dank dem durchgängigen Einsatz der Verpflegungsgruppe GGA.

Ungewöhnliche Workshops und Spontaneität

Äusserst unkonventionell präsentierte sich der Workshop des Luzerner Jazz-Musikers John Voirol. Begleitet von Sängerin Franziska Brücker und – später beim Gottesdienst – vom Bassklarinettisten Nik Jan Gross, ermutigte John Voirol die interessierten Kinder und Erwachsenen im Kirchenraum zu Klangexperimenten. Improvisierendes Singen war ebenso erlaubt und erwünscht wie ein chaotisches Geräuschspiel, das trotz aller Wildheit eine Klangwolke zu schaffen vermochte, der der Saxophonklang einen eigenen Stil verlieh. Ebenso speziell wirkte die Musikinterpretation der Psalmtexte, die Pastoralassistentin Pia Föry und der Pfarrer im Festgottesdienst vortrugen; der Klangreichtum der ungewohnten Musik berührte die Anwesenden. In seiner Predigt erörterte Pastoralassistent Matthias Braun die Bedeutung, welche die Spontaneität für den Alltag haben könne, und ermunterte, diese Lebenskunst, die auch in der Bibel thematisiert wird, vermehrt zu pflegen.

Und zu guter Letzt…

Passend zu diesen Gedanken beendete ein meditatives Jazz-Solo, nach der eindrücklichen Jamsession-Vorstellung von «Jazz Circle» und «Jazz à Bichon», den reichhaltigen Festanlass. Den letzten «Klangpunkt» aber setzte das Feuer, welches am 21.15 Uhr auf dem Kirchplatz loderte und die Umstehenden einlud, mit einem kleinen Umtrunk auf das gelungene Kirchweihfest anzustossen.

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