Kinderosteopathie

In der Regel sind die meisten Kinder gesund und gedeihen prächtig. Trotzdem scheinen manche mehr zu leiden als andere. Einige kommen mit einem Schiefhals zur Welt, manche haben Mühe zu schlafen und andere plagt der Reflux. Da kann Osteopathie oft helfen.

Christine Keiber, Osteopatin

Eine osteopathische Sitzung bei Kindern gestaltet sich anders als bei Erwachsenen. Da sie ihre Beschwerden nicht selber beschreiben können, sind ihre Eltern ihr Sprachrohr. Neben dem Hauptanliegen interessiert sich der Osteopath für den Verlauf der Schwangerschaft, die Geburt, bereits durchlaufene Krankheiten, Unfälle und das soziale Umfeld des Kindes. Er fragt nach, wie es schläft, isst und verdaut. All dies hilft ihm zu erkennen, welche Systeme des Kindes belastet sind und einen Einfluss auf die Beschwerden haben.

Wie sieht eine Behandlung aus

Diese verläuft etwas anders wie bei Erwachsenen. Je nach Alter, Charakter und Situation kann es sein, dass das Kind nicht still liegen bleibt, sondern auf dem Schoss der Mutter sitzt, am Boden spielt oder dass der Säugling während der Behandlung gestillt wird. Die Behandlung selbst ist schmerzfrei und sanft. Meist empfinden die Kinder sie als sehr angenehm. Der Osteopath tastet die verschiedenen Strukturen des Körpers ab, prüft die Funktionen, dehnt und löst mit gezielten Handgriffen Bewegungseinschränkungen. Teilweise sieht man als Zuschauender kaum die feinen Bewegungen und sanften Drücke, die der Therapeut ausübt. Da die Gewebe der Kinder noch weich und wenig belastet sind, reichen oft minime Impulse. Mit seinen geschulten Händen spürt der Osteopath schon während der Behandlung, wie sich gewisse Spannungen lösen und die Gewebsqualität sich verändert. Nach Aussen zeigt sich das oft dadurch, dass die Kleinen tief aufatmen, einschlafen oder die verkrampften Händchen sich öffnen. Teilweise kommt es auch vor, dass sie gegen Ende sogar eher unruhig werden. Häufig vorkommende Konsultationsgründe sind beispielsweise Reflux, Mittelohrentzündungen, Skoliose, Schiefhals bis hin zu Schreibabys sowie Babys mit Schlafproblemen.

Praktische Informationen

Die Erstkonsultation dauert sechzig Minuten. Alle weiteren sind eher kürzer. Meist sind nur wenige Behandlungen nötig, wobei der Abstand dazwischen je nach Beschwerden variiert. In manchen Fällen macht auch eine längere Begleitung Sinn. Eine Überweisung des Arztes ist nicht nötig, die Krankenkassen-Zusatzversicherung übernimmt einen Anteil der Kosten.

Eingesandt von Christine Keiber, Osteopathie Höngg

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