Intensiver Workshop zu «Flucht und Asyl»

Sirenen, Knallkörper, Soldaten und ums Leben rennende Jugendliche waren ein Bestandteil des Konfirmations-Workshops «Flucht und Asyl» vom 31. Januar. Den teilnehmenden Jugendlichen wurden dabei authentische Einblicke in die Realität von Flucht, Asyl und Integration vermittelt.

Beim «Grenzübergang» herrschte Angst.
Auf dem Boden liegend, die Augen verbunden – was kommt wohl als Nächstes?
Auch das Ausharren im Versteck trug nicht viel zur Entspannung bei.
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Letzten Samstag spielte sich Seltsames im reformierten Kirchgemeindehaus ab: Soldaten überfielen rund 25 Jugendliche aus Höngg und schleppten sie auf Irrwegen in dunkle Räume, über Minenwege und Grenzgänge schliesslich in ein Flüchtlingslager. Was brutal aussah, wurde von den Jugendlichen wohl auch so empfunden. Sie nahmen an einem Workshop zum Thema «Flucht und Asyl» teil, welcher im Auftrag der reformierten Kirche vom schweizerischen Flüchtlingshilfswerk durchgeführt wurde. Ziel des Workshops ist zu verstehen, warum Menschen flüchten und in einem fremden Land um Asyl bitten müssen, sowie aber auch wie vielschichtig die Integration in eine neue Gesellschaft ist.

Was heisst es, verfolgt zu werden?

In zwei Teilen durften die Jugendlichen erleben, was es heisst, gejagt, verfolgt und bedroht zu werden. Der erste Teil bestand aus dem Simulationsspiel «Stationen einer Flucht», in welchem die Jugendlichen sich in die Lage von Flüchtlinge versetzt sahen. Das Spiel wurde durch das Team des schweizerischen Flüchtlingshilfswerks ausgewertet und brachte unterschiedlichste Emotionen zutage.
Der in der Schweiz anerkannte Flüchtling Jathurshan Premchandran, 28, aus Sri Lanka erzählte den Teilnehmenden im zweiten Teil der Veranstaltung eindrücklich von seiner persönlichen Flucht. Als regierungskritischer Journalist wurde er in Sri Lanka bedroht und verfolgt und fragte um Asyl in der Schweiz an – welches er bekam. Seit sechs Jahren lebt er nun hier, spricht deutsch und studiert Kommunikation an einer Fachhochschule. Zurück nach Sri Lanka darf er im Moment nicht.
Sowohl das Spiel als auch die Geschichte von Jathu hinterliessen bleibende Eindrücke und haben die Teilnehmenden die harte Realität von Flüchtlingen nahe gebracht.

Eingesandt von Félicie Bozzone, Jugendarbeiterin Reformierte Kirche Höngg

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