Impfstart in Höngg

In der ganzen Schweiz sind im Januar die Impfungen gegen das Coronavirus angelaufen. Die Logistik zur Verteilung des Impfstoffs erweist sich als anspruchsvoll, Lieferengpässe verlangsamen die Impfaktion. Wie ist die Situation in Höngg? Ab wann wird hier geimpft?

Auch in Höngg wird nun geimpft: Alters- und Pflegezentren sowie gewisse Arztpraxen haben bereits erste Impfdosen gegen das Coronavirus erhalten.

Nach der Impfstrategie des Bundes werden bekanntermassen nun in einem ersten Schritt besonders gefährdete Personen geimpft, also Personen im Alter von 75 und mehr Jahren sowie Patient*innen, die aufgrund von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schwerwiegenden Verlauf der Infektion mit dem Coronavirus aufweisen. Am 18. Januar hat die Stadt Zürich damit begonnen, in den städtischen Alters- und Pflegezentren sowie den Stadtspitälern Triemli und Waid Bewohner*innen, Patient*innen und Personal zu impfen. Bis Mitte Februar soll nach Angaben des Kantons die Erstimpfung in allen Alters- und Pflegeheimen abgeschlossen sein. Auch die Hausarztpraxen können nun mit der Impfung von Risikopatient*innen beginnen.

Impfstart in Höngger Alters- und Pflegezentren

Im Wohnzentrum Frankental sowie im Pflegezentrum Bombach wird noch diese Woche mit der Impfung gestartet. Nach Auskunft von Urs Leu, Leiter des Pflegezentrums Bombach, wird die Institution genug Impfstoff zur Verfügung haben, um alle diejenigen unter den Bewohner*innen sowie den Mitarbeiter*innen impfen zu können, die das wünschen. Das seien, so Leu, rund 80 bis 90 Prozent der Bewohnenden und um die 50 Prozent der Mitarbeitenden. Die Anmeldung dazu läuft über den Betrieb, der Bezug des Impfstoffs wird von der Kantonsapotheke koordiniert. Für die Bewohner*innen übernimmt der Arzt die Impfung, beim Personal kommen neben den Ärzten auch speziell geschulte Pflegefachkräfte zum Einsatz. Verwendet wird hier der Impfstoff der Firma Pfizer.
Zeitgleich beginnen auch in der Hauserstiftung die Impfaktionen für Bewohner*innen und Mitarbeitende. Das Riedhof startet Anfang Februar mit der Immunisierung: die Erstimpfung erfolgt am 8. Februar, die zweite Dosis wird im März verabreicht. In der Tertianum Residenz Im Brühl kann am 11. Februar begonnen werden.

Impfstoff wird komplett verimpft

Falls bei der Impfung der Bewohnenden und Mitarbeitenden Impfstoff übrigbleiben sollte, etwa weil jemand kurzfristig doch auf die Impfung verzichtet, haben die Institutionen die Möglichkeit, eine «Jokerliste» zu führen. Darauf können impfbereite Personen ausserhalb der Institution verzeichnet werden, die spontan bereit wären, bei einem allfälligen Überschuss eine Impfung durchführen zu lassen. Damit soll verhindert werden, dass der rare Impfstoff verschwendet wird bzw. ungenutzt verfällt. Eine solche Liste wird etwa in der Hauserstiftung und im Tertianum geführt, wie Romano Consoli und Beat Schmid, die Leiter der beiden Institutionen, auf Anfrage bestätigen. Sollte darüber hinaus noch Impfstoff übrig sein, nimmt der Heimarzt die Impfdosen mit und verimpft sie.

Nachfrage übersteigt Angebot bei Hausärzten

Die Hausärzte in Höngg haben ebenfalls mit Impfungen begonnen, wobei der für die Praxen erhältliche Impfstoff bis anhin sehr begrenzt ist. Nach Angaben der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich haben «in einem ersten Schritt per 19. Januar 165 Hausarztpraxen je 100 Impfdosen erhalten.» Im Februar sollen, so die Planung, weitere 250 Praxen Zugang zu Impfstoff erhalten.
Die Gemeinschaftspraxis am Meierhofplatz konnte letzte Woche mit der Impfung beginnen. Verwendet wird hier der Impfstoff von Moderna. Nach Angaben von Marco Zoller, Praxisarzt am Meierhofplatz, gestaltet sich die Organisation als aufwändig, weil der Impfstoff in «unregelmässigen, kurzfristig angekündigten Abständen eintrifft.» Auch die Einhaltung der Vorgaben der Impfstrategie betreffend priorisierter Risikopersonen, Dokumentation und Sicherheit erfordere, so Zoller, einen hohen Arbeitsaufwand der Praxis. Einen Teil des Impfstoffs wird von der Gemeinschaftspraxis an eine andere Praxis in Höngg weitergegeben, da zu deren Patientenstamm ebenfalls eine grosse Anzahl an Risikopatient*innen gehört. Darüber hinaus haben die Hausärzte weiterhin die Möglichkeit, ihre Risikopatient*innen an die Impfzentren zur Immunisierung anzumelden. Doch auch hier sei, so Zoller, der Impfstoff zu knapp, um den Bedarf zu decken.

Ab April Impfung für die breite Bevölkerung?

Wer sich direkt bei einem der Impfzentren zur Grundimmunisierung anmelden möchte, braucht ebenfalls ein wenig Geduld. Ab Ende Januar soll das kantonale Online-Anmeldeformular für Hochrisikopatient*innen wieder zur Verfügung stehen. Dann können diese in einem der bestehenden Impfzentren einen Termin buchen. Bis Ende Januar sind die Termine jedoch bereits ausgebucht.
Für die breite Bevölkerung dagegen wird die Impfung frühestens im Frühling möglich sein. Ab dann sind, so die Mitteilung der Gesundheitsdirektion, im Kanton mehrere Impfzentren vorgesehen. Sie werden ihren Betrieb voraussichtlich im April aufnehmen. 

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