Im «Limmatberg» kommt es zum Pächterwechsel

Die Gerüchte machen mal wieder die Runde in Höngg: Dem Restaurant Limmatberg sei der Vertrag gekündigt worden, wollten die einen wissen, und die anderen meinten gehört zu haben, eine Zunft wolle das Restaurant übernehmen.

Die markante Liegenschaft mit dem Restaurant Limmatberg macht von allen Seiten keinen fertigen Eindruck – auch nach fünf Jahren Bauzeit nicht.
Wo einst eine Tankstelle war, wurde vieles geplant, aber nichts realisiert. Nicht bloss bei schlechtem Wetter ein trüber Anblick.
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Seit September 2009 ist Alberto Rizzo Pächter des Restaurants  Limmatberg. Faktisch führt jedoch sein Vater, Romeo Rizzo, das Restaurant. Der Vertrag lief jeweils über drei Jahre. Nun, wenn Ende August der aktuelle Vertrag ausläuft, ist die Ära der Familie Rizzo im «Limmatberg» zu Ende. Das Verhältnis zwischen Mieter Rizzo und dem Eigentümer der Liegenschaft, René Frigerio, ist seit längerem zerrüttet. Die Parteien machten gegenseitig finanzielle Forderungen geltend, Rizzo wegen diversen Mängeln am Bau und Frigerio wegen ausstehender Mietzinsen. So sprach Frigerio bereits per 30. Juni 2013 eine Kündigung aus. In der Folge kam es Anfang Juli 2013 zu einer Verhandlung vor der Zürcher Miet- und Schlichtungsbehörde, welche die Forderungen in einem Vergleich abschliessend regeln konnte. In derselben Verhandlung wurde aber auch die Rechtsmässigkeit der Kündigung bestätigt. Doch in einem weiteren Vergleich einigten sich die Parteien auf eine Erstreckung bis spätestens 30. September 2015. Per dann ist also Schluss mit dem «Limmatberg» – zumindest unter der Pacht von Alberto Rizzo mit seinem Vater als Betreiber.

Keine Zunft als neuer Pächter

Wer übernimmt wohl die Pacht des «Limmatbergs»? Was im «Dorf» in letzter Zeit herumgeboten wurde war, dass  eine Zunft – die Höngger Zunft? – das Restaurant übernehmen werde. Der «Höngger» hat mit dem Rechtsvertreter von René Frigerio Kontakt aufgenommen, Anwalt Bruno Dohner. Er ist es, der derzeit Verhandlungen mit Interessenten führt. Darunter, so versichert er, sei jedoch keine Zunft. Die Zunft Höngg schon gar nicht – und Dohner müsste dies ja wissen, schliesslich ist er in deren Vorsteherschaft. Gut möglich, dass die Geschichte um eine Zunft als neuen Pächter daher rührt. Wer jedoch tatsächlich den «Limmatberg» übernimmt, ist derzeit noch offen.

Fünf Jahre Bau und noch nicht fertig

Was im Dorf auch immer wieder zu Reaktionen führte war, dass die Liegenschaft eine ewige Baustelle ist. Im «Höngger» vom 4. März 2010 zeigte sich René Frigerio noch überzeugt, dass «bis Ende Jahr alles fertig» sein werde. Daraus wurde offensichtlich nichts. Die Fassade ist stellenweise unverputzt und auch das Erdgeschoss ist nicht wie damals geplant: Wo Frigerio bereits für Sommer 2010 eine «Autogarage mit Wartung vom Fiat 500 bis hoch zum Ferrari» angekündigt hatte, steht kaum mehr als ein Rohbau. Der «Höngger» sprach ihn über die Jahre immer mal wieder auf die Situation an. Die Antworten hatten stets etwas gemeinsam: Schuld waren immer die anderen: Das Bauamt der Stadt Zürich, das ihm mit Auflagen und äusserst schleppend erteilten Bewilligungen alles verzögere, oder Geschäftspartner, die sich zurück- zögen. Zuletzt kam im Frühjahr 2014 noch ein schwerer, unverschuldeter Unfall mit einem Motorroller hinzu: Frigerio entging nur knapp dem Tod, verbrachte zehn Monate in der Rehabilitation und kehrte erst vor wenigen Wochen zurück − noch immer schwer gezeichnet.

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