Hoffnungsstreifen am Kirchentag

Am letzten Sonntag fand im Kirchgemeindehaus der reformierten Kirche Höngg der Kirchentag statt. Zum Thema «Hoffnungsstreifen – Diakonie verbindet» hatte sich das Pfarrteam einiges einfallen lassen.

Ein hellgrünes Flatterband säumte am Sonntagmorgen den Weg die Treppe hinauf bis zum Kirchgemeindehaus und empfing die Kirchgänger, die sich zum Gottesdienst begaben. «Hoffnungsstreifen» war auf dem Band zu lesen. Ebendiese «Hoffnungsstreifen» bildeten das Motto des Kirchentages, den das gesamte Pfarrteam, bestehend aus den Pfarrern Markus Fässler, Martin Günthardt und Matthias Reuter, der Pfarrerin Elisabeth Jahrstorfer sowie den Mitarbeitenden der Sozialdiakonie, gemeinsam organisiert hatte.

Ein verbindendes Band der Verbindlichkeit  

Auch im Saal des Kirchgemeindehauses war ein Band aufgespannt. Es trennte den auf der Bühne postierten Kirchenchor vom Publikum ab. Die beiden Pfarrer Fässler und Reuter nahmen das Thema des trennenden Bandes auf und diskutierten in einem einführenden Dialog, was ein solches Band zu bedeuten habe. Statt zu trennen, wollten sie lieber verbinden, erklärten sie und liessen das Band durch die Reihen der Kirchenbesucher gehen, um alle miteinander zu vereinen.
Um Verbindung und Verbindlichkeit ging es gleichermassen in der nun folgenden Predigt, die von allen vier Pfarrpersonen im Wechsel gehalten wurde. Anhand von fünf Plakaten, die das Thema des Kirchentags darstellten und auf denen jeweils Personen zu sehen waren, die in einer schwierigen Lebenssituation stehen, erläuterten die Pfarrer, was «Diakonie» bedeuten kann. Sie definierten Diakonie als Unterstützung, Dienstleistung, als Hoffnungsstreifen für Menschen, die Hilfe oder auch nur einen verständnisvollen Zuhörer benötigen. Szenisch stellten die Predigenden dar, wie schwer es manchmal fällt, sich in den anderen hineinzuversetzen, über den eigenen Schatten zu springen und für den Mitmenschen da zu sein.

Verabschiedung scheidender Kirchenpflegemitglieder

Unterstützt wurden die Pfarrer vom Kirchenchor, der zwischen den einzelnen Teilen der Predigt immer wieder musikalische Einlagen zum Besten gab. Gemeinsame Lieder und Gebete rundeten den Gottesdienst ab, bevor er nach der Fürbitte, den Mitteilungen und dem Segen beendet wurde. Direkt im Anschluss bat Jean E. Bollier, Präsident der Kirchenpflege, sechs Mitglieder der Kirchenpflege, die diese per Anfang Juli verlassen werden, auf die Bühne. Ursula Bolliger, Thomas Ulrich, Heinz Meier, Andreas Uetz, Nadine Grolimund und Marlies Recher werden alle nach jahrelanger ehrenamtlicher Tätigkeit in der Kirchenpflege zurücktreten. Jean E. Bollier dankte ihnen herzlich für ihren langjährigen Einsatz im Dienste der Reformierten Kirche und verabschiedete sich im Namen der Kirchgemeinde von ihnen.

Diakonie leben am Kirchentag

Von der eher theoretischen Auseinandersetzung mit Diakonie in der Predigt ging der Kirchentag nach dem Gottesdienst schliesslich zu konkret erlebter Diakonie über. Dazu gehörte nicht nur das gemeinsame Mittagessen im Saal des Kirchgemeindehauses, sondern vor allem auch die verschiedenen nun angebotenen Aktivitäten: Während im Zwinglisaal Jasstische und -karten bereitstanden und auf Spieler warteten, bestand im Bullingerzimmer die Möglichkeit, Blumen zu basteln.
Im grossen Saal war eine Komplimentenwand aufgebaut, an der jeder, der wollte, einer anderen Person ein Kompliment machen konnte, und draussen wurde eine Tauschbörse für Zeit und Dienstleistungen eingerichtet. Wer auf der Suche etwa nach Hilfe bei der Gartenarbeit war, konnte sich hier ebenso melden wie jemand, der gerne andere beim Verfassen von Briefen und Korrespondenz unterstützen möchte. Als bunte Farbtupfer schliesslich konnten vor allem die jüngeren Teilnehmenden des Kirchentages viele Ballons mit dem Motto des Tages steigen lassen und schickten so diese fröhlichen «Hoffnungsstreifen» auf die Reise in die Welt hinaus.

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