Höngger sammelte 1000 Paar Sneakers 

Christian Kaufmann hat eine Leidenschaft für Puma-Sneakers. Im Laufe der Jahre wurden es 1000 Paar. Mehr als genug, sagt er. Loslassen ist aber schwerer als gedacht.

Der Höngger Christian Kaufmann in seinem Lager mit den Hunderten von Sneakers. (Foto: dad)

Es ist ein Anblick, der selbst in Schuhläden selten ist: Wenn Christian Kaufmann die Tür zu seinem Lagerraum in Höngg öffnet, erblickt man auf hohen Regalen Hunderte von Sneakern, ordentlich zusammengestellt, die Schachteln in Griffnähe. Alle Turnschuhe sind von der Marke Puma in Kaufmanns Grösse 44,5 bis 46.

«Ja, ich habe einen Schuhtick», sagt er lächelnd. Die beachtliche Sammlung war ursprünglich nicht geplant. «Sneakers von Puma mochte ich aber immer gerne und ins Rollen kam es vor Jahren mit einem grünen Modell, das mir enorm gefiel», erzählt der Höngger. Er kaufte folglich alle grünen Modelle, darauf folgten weitere Farben, limitierte Editionen, Raritäten.

«Die Sneakers verkörperten damals einen neuen Lifestyle, eine Mode, es ging nicht um Sport», erinnert er sich. Das Sammeln weitete sich aus: «Auf einmal fand ich mich auf verschiedenen Websites wieder, suchte nach Sneakern, die neu oder einzigartig waren», sagt er.

Und so wuchs die Sammlung an. Nur wenige Schuhe konnte er tragen, sagt er. «In erster Linie ging es um den Besitz, das Tragen war zweitrangig.» Schliesslich musste er den eingangs erwähnten Lagerraum anmieten, um die mittlerweile 1000 Paar Sneakers zu verstauen.

Das Sammeln war auch kostspielig: Ein Paar der Markentreter kostet ab 50 Franken aufwärts, oftmals über 100 Franken. In seiner Sammlung findet sich fast die ganze ältere und jüngere Geschichte von Puma wieder. Und zu beinahe allen Paaren weiss Kaufmann eine Geschichte zu erzählen. Etwa über jene des «Black Labels», einer Spezialausführung aus Italien.

Der heute 63-Jährige habe seinen Tick nicht an die grosse Glocke gehängt, sagt er ergänzend. «Aber wenn sich im Freundeskreis jemand interessierte, habe ich schon darüber gesprochen», so Kaufmann, der den Beruf eines Projektleiters ausübt.

Neue Abnehmer gesucht

Vielleicht wäre das Sammeln der Sneakers einfach weitergelaufen, wenn nicht Eigenbedarf am Lagerraum angemeldet worden wäre. «Da realisierte ich, dass ich dem Sammeln ein Ende setzen will», so Kaufmann. Mehr noch: Die Hälfte der Sneakers will er loswerden und nach Möglichkeit verkaufen.

Das sei ein Prozess: Zum einen spüre er die Wehmut in seinem Sammlerherz. «Es ist nicht ganz einfach loszulassen», sagt er. Zum anderen scheine, so Kaufmann, der Bedarf an Puma-Sneakern in der Grösse ab 44,5 eher begrenzt. «Mittlerweile habe ich schon vier Lagerverkäufe durchgeführt, ich bin online, aber ich habe noch immer mehr als genug Paare.»

Für die rund 500 Sneakers, die er behalten wird, hat er mittlerweile einen kleineren Lagerraum gefunden. Und immerhin, so sagt er, habe er noch eine weitere Sammlung, die weniger Platz brauche: Es handelt sich um Uhren einer populären Schweizer Marke.

Letzter Lagerverkauf

Samstag, 23. März, 11-18 Uhr
Meierhofplatz, Limmattalstrasse 169, 8049 Zürich.

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