Quartierleben
Höngger Bazar: Zeit für Begegnungen
Der beliebte Höngger Anlass stand in diesem Jahr unter dem Motto «Freundschaften». Der traditionsreiche Bazar lockte erneut viel Publikum an – getragen von einem beeindruckenden Heer an Freiwilligen.
20. November 2025 — Daniel Diriwächter
Schon beim Betreten des grossen Saals des reformierten Kirchgemeindehauses in Höngg fällt der Blick auf ein Meer aus bunten Friedenstauben. Nicht weniger als 1200 davon schweben über den Köpfen. Sie heissen zum beliebten Höngger Bazar willkommen, der traditionell am ersten Novemberwochenende stattfindet und in diesem Jahr seine 98. Ausgabe erlebt.
Kurz vor der Türöffnung lädt Pfarrer Beat Gossauer die vielen Freiwilligen zu einem Moment der Andacht ein: Innehalten, bevor der bunte Trubel beginnt.
Seine Worte richtet Gossauer an die vielen engagierten Menschen, die mit dem Anlass verbunden sind: An die 13 Bazar-Frauen mit ihren Ressorts und den entsprechend zahlreichen Freiwilligen; rund 250 Einsätze werden es an den beiden Bazar-Tagen. «Allein für das Restaurant sind 40 Freiwillige eingeteilt», erklärt die Sozialdiakonin Anna Schwaller. Dazu kommen Mitarbeitende aus allen Bereichen des Kirchenkreises zehn.
Für Schwaller, die eine Mutterschaftsvertretung beim hiesigen Kirchenkreis absolviert, wie auch für Gossauer, der hier als Vertretungspfarrer wirkt, ist der Höngger Bazar eine Premiere. Beide tragen die Hauptverantwortung, trafen aber mit den Damen des Bazars auf ein sehr erfahrenes Team und zeigen sich beeindruckt von deren Know-how.
Ein vielfältiges Angebot
Als pünktlich um 16 Uhr die Türen aufgehen, füllt sich der Saal innert wenigen Augenblicken. Manche steuern zielstrebig ihren Lieblingsstand an, andere schlendern erstmals durch das Angebot, wieder andere zieht es direkt zum Restaurant, wo unter anderem die beliebten Canapés serviert werden. Überall zeigt sich, was das Motto «Freundschaften» verspricht: Menschen bleiben stehen, tauschen ein paar Worte aus, lachen und entdecken die liebevoll präsentierten Waren.
Ein Stand, der rege frequentiert wird, ist jener von Sandra Sulzberger. Aus alten Werbeblachen – in diesem Fall von der KulturBox Höngg – fertigte sie handgemachte Taschen in diversen Grössen an. Jedes Stück ist ein Unikat, rund drei Stunden Arbeit pro Exemplar, sagt sie. Die Idee ist nicht neu: Das Unternehmen Freitag hat damit grossen Erfolg. Doch Sujets aus Höngg machen Sulzbergers Taschen begehrt.
Auch die Frauengruppe rund um Susanna Gehrig-Meili weiss zu begeistern. Mützen, Schals, farbenfrohe Amedisli, dazu gehäkelte Duftkissen, Elfensujets oder filigrane Häkelblumen – um nur einiges zu nennen – stehen zum Verkauf. Auf der Bühne präsentiert derweil Domenica Frehner ihr Projekt «Handglismets», bei dem besonders Socken in allen Grössen und Variationen im Mittelpunkt stehen.
Und während draussen die Kinder auf der Hüpfkirche toben, sich schminken lassen oder die Carrera-Bahn auf Trab halten, herrscht im Saal eine gesellige Stimmung.
Mit Wertschätzung
Für Anna Schwaller ist ihr erster Höngger Bazar ein schönes Erlebnis: «Dieses friedliche Zusammensein von so vielen unterschiedlichen Menschen berührt mich sehr. Und auch, wie man sich hier mit Wertschätzung begegnet.» Besonders beeindruckt zeigt sie sich vom Engagement der Bazar-Frauen, die mit «Einsatzbereitschaft, Leidenschaft und Freude» arbeiten.
Der Erlös des Bazars fliesst an verschiedene soziale Projekte im In- und Ausland.




0 Kommentare