Höngg entdecken

Am 14. September fand der vom Quartierverein organisierte Neuzuzüger*innenanlass statt: corona-bedingt in etwas abgespeckter Form, dafür aber mit vielen geschichtlichen Einblicken und Informationen.

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Das eigene Quartier neu oder – für Alteingesessene – besser kennenlernen, allerhand Interessantes und Wissenswertes über die Geschichte Hönggs und seiner Bewohner*innen erfahren, sich über das aktive Vereinsleben informieren und vielleicht bereits erste Kontakte zu neuen Nachbar*innen knüpfen: all diese Möglichkeiten bietet der Neuzuzüger*innen-Anlass, der vom Quartierverein eigentlich alljährlich organisiert wird. Doch «eigentlich» gilt natürlich nicht während der Pandemie, weswegen der beliebte Rundgang 2020 ausfallen musste. Für dieses Jahr aber konnte der Quartierverein die Veranstaltung den Schutzmassnahmen des Bundes entsprechend anpassen, so dass einer Durchführung nichts mehr im Wege stand.

Zuerst der Apéro, dann der Spaziergang

Rund 50 Höngger*innen waren der Einladung des Quartiervereins, die anders als sonst üblich in diesem Jahr nicht per Post, sondern via soziale Medien und «Höngger» erfolgt war, gefolgt und hatten sich an diesem sommerlichen Spätsommerabend bei der Zweifel-Weinlaube eingefunden. Hier konnten sie den Abend gleich mit dem von Zweifel 1898 gesponserten Apéro beginnen, welcher ihnen auf der Terrasse der Weinlaube kredenzt wurde, kombiniert mit ein paar freundlichen Willkommensgrüssen von Quartiervereinspräsident Alexander Jäger sowie von Jonas Gantenbein, Leiter der Gastronomie bei Zweifel 1898. Letzterer gab allen Teilnehmer*innen nach einem kleinen geschichtlichen Abriss über die Gründung der Firma zur Erfrischung noch ein kühles Glacé mit, als sich die Gruppe unter der Führung von Marcel Knörr auf den Weg durchs Zentrum von Höngg machte.

Eine Reise in die Höngger Vergangenheit

Knörr, alteingesessener Höngger Architekt, Alt-Gemeinderatspräsident und eine Koryphäe im Bereich der Höngger Geschichte und Architektur, führte seine «Reisegruppe» auf verschlungenen Pfaden durch den alten Dorfkern: von der Weinlaube über das Ortsmuseum, wo die Gruppe von Beat Zürcher, Mitglied der ortsgeschichtlichen Kommission, empfangen wurde, weiter über das Schulhaus Bläsi und den Weingarten bis zur reformierten Kirche. «Diese Gässchen kannte ich ja bis jetzt noch gar nicht», staunte ein älterer Teilnehmer, der zwar schon seit Jahren in Höngg lebt, aber dennoch hier offenbar noch längst nicht alles gesehen hat. Bei jeder Station liess Knörr sein Publikum mit spannenden, skurrilen und amüsanten Anekdoten, die bis zur Reformationszeit zurückreichten, in die Vergangenheit eintauchen und vermittelte gleichzeitig wichtige aktuelle Informationen. Fast konnte man sie vor sich sehen, die Gestalten aus längst vergangenen Tagen – den Höngger Pfarrer Andreas Pestalozzi etwa, Grossvater des berühmten Johann Heinrich Pestalozzi, oder Simon Stumpf, den Pfarrer und Heisssporn, der selbst für Zwingli zu radikal war, während der Reformation im «Bildersturm» die Gemälde der Höngger Kirche von den Wänden riss und sich zudem – nicht ganz uneigennützig – auch für die Ehe für Geistliche einsetzte.

Dieses Jahr ohne die Vereine

Endpunkt der Reise war schliesslich der Meierhofplatz, wo Eva Rempfler, Geschäftsleiterin des «Hönggers», die Neuzuzüger*innen vor den Geschäftsräumen der Zeitung begrüsste. Hier wird nicht nur der «Höngger» produziert, im «Infozentrum» haben auch die Vereine die Möglichkeit, sich zu präsentieren und Informationsmaterial für interessierte Höngger*innen zu deponieren. Und weil sich die über 50 Vereine an diesem etwas besonderen Neuzuzüger*innen-Anlass nicht selbst vorstellen konnten, übernahm das nun der Quartierverein für sie: Tiziana Werlen, Vorstandsmitglied des QV Höngg, überreichte zum Abschluss des Abends jeder/m Teilnehmer*in eine kleine Präsenttasche. Darin: eine kleine Überraschung und die gesammelten Flyer der Vereine und Institutionen in Höngg. Die können die Neu-Höngger*innen nun in aller Ruhe zu Hause durchgehen und den passenden Verein für sich finden. Oder im nächsten Jahr noch einmal vorbeikommen, den spannenden Geschichten lauschen und dann – hoffentlich – beim Apéro im Fasskeller die Vereine persönlich kennenlernen.

 

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