«Höngg ist noch sehr präsent», sagt Armin Günter. Er denkt dabei an seine Kindheit und Jugend, die er hier verbrachte. Heute lebt der 79-Jährige in Eglisau, direkt am Rhein. Der gelernte Bauingenieur, der bereits in der Schule gerne Aufsätze schrieb, hat nach seiner Pensionierung drei Romane veröffentlicht, nun besucht er mit seinem vierten Werk seine Vergangenheit in Höngg.

«Ich stehe in regelmässigem Kontakt mit zwei Schulkameraden aus Höngg», so der Autor. Gemeinsam blicken sie zurück und staunen, wie schnell sich die Welt in 60 Jahren verändert hat. Diese Erinnerungen hat er nun in «Höngg am Oelberg» niedergeschrieben.

Eine Flussfahrt auf der Wolga

Es handelt sich um keine Autobiografie, sondern um einen Roman, wie der Untertitel «Auf den Flüssen des Zaren» durchblicken lässt. Die Hauptfiguren sind zwei Schulkameraden, welche die Volksschule in Höngg besuchten und als 72-Jährige eine Flussreise auf der Wolga unternehmen.

Dabei erleben sie das städtische und das ländliche Russland, aber sie frischen vor allem ihre Jugenderlebnisse auf. Sie schildern dabei auch den anderen Passagieren, wie sich Höngg rasant zu einem grossen Quartier entwickelte. Entstanden ist eine packende Geschichte, die auch nachdenklich macht.

Armin Günter ist es wichtig zu erwähnen, dass die Idee zur Rahmenhandlung bei seiner Reise nach Russland im Jahr 2017 entstand. Als das Buch schliesslich Form annahm, griff Russland die Ukraine zum zweiten Mal nach 2014 an. Dennoch hielt Armin Günter an der Flussfahrt auf der Wolga fest.

Der Titel selbst, «Höngg am Oelberg», ist ein im Quartier gängiger Begriff. Eine der Erklärungen dafür besagt, so ist es der Ortsgeschichte von Georg Sibler zu entnehmen, dass man früher nach Höngg ging, um zu «ölen», um Höngger Wein zu trinken, und kehrte mit «Öl am Hut» – also betrunken – wieder heim.

Lesung mit Oswald Sigg

Die Buchvernissage «Höngg am Oelberg» findet selbstverständlich in Höngg statt: Mitte November lädt Armin Günter seine Sponsorinnen, Helferinnen, Freundin­nen und Schulkameradinnen zur Lesung in das Restaurant Grünwald ein. Dort in der «Gartenschüür» erhält der Autor prominente Unterstützung: Oswald Sigg, Vizekanzler und Pressesprecher des Bundesrates a. D., wird eine Laudatio halten.