Hoch, bunt und satt in München

In der ersten Juni-Woche fand das Oberstufen-Camp der Pfarrei Heilig Geist in München statt.

Die gruselige Führung mit der Nachtwächterin.
Bavaria Film Studios – die Gruppe ist bereit für den 4D-Film.
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19 Jugendliche der 7. bis 9. Klasse und vier Leiter*innen machten sich am Donnerstag vom Carparkplatz beim Hauptbahnhof mit dem DB-Bus auf Richtung München. Die knapp vier Stunden Fahrt ging schnell vorbei, zumal noch ein Quiz gelöst, «gegamt», und zu Mittag gegessen wurde. Unweit vom Münchner Busbahnhof entfernt lag das a&o Hostel, wo logiert wurde. – Nach dem kurzen Zwischenstop gings aber schnell weiter Richtung Olympiapark. Die Aussicht aus 192 Metern vom Olympiaturm über das Olympiastadion, die Allianzarena und ganz München war gleichermassen imposant wie die Höhe für einige angsteinflössend. Nach der Rückkehr, verbunden mit genug Freizeit, konnten auf dem Spaziergang ins Stadtzentrum unter anderem mehre Brauereien, ein Gefängnis, ein Park mit klassizistischem Brunnen und der Zirkus Krone bestaunt werden. Nach dem feinen Nachtessen im «Vi vadi Rustico» startete eine Stadtführung der besonderen Art: eine Nachtwächtertour mit einer in einen schwarzen Mantel gehüllten Frau, die viele gruselige Geschichten und Infos zu Münchens Vergangenheit erzählte. Von Aberglauben, Feiern und Bierbrauen über mangelnde Hygiene, Folter bis zu schöner Architektur war alles dabei. Aufgrund der Erschöpfung wurde die Führung abgekürzt, dementsprechend waren alle um Mitternacht friedlich eingeschlafen.

Kunst auf Glas und Leinwand

Der Vormittag war dem Besuch im Atelier des Künstlers Horst Thürheimer gewidmet, der die neuen Glasfenster der Heilig Geist Kirche in Höngg geschaffen hat. Er zeigte, wie er mit Bunsenbrenner malt, wie verschieden seine ins Glas gebrannte Kunst je nach Lichteinfall wirkt, wie er Glas auch verletzt, um psychische Wunden «fassbar» zu machen, wie er nur gerade so abstrakt malt, dass die Betrachtenden frei sind, was sie in seinen Bildern sehen. Leider liess sich nur ein kleiner Teil der Gruppe länger von ihm und den Bildern fesseln – lieber hätten die Jugendlichen selber künstlerische Kreativität ausgelebt. Alle wurden aber mit einem feinen Mittags-Imbiss in einem kleinen Park in Haidhausen entschädigt. Einziges Manko: Überall wurde auf Rattengift hingewiesen! Am Nachmittag stand einer der Höhepunkte auf dem Programm: die Bavaria Filmstudios. Hier wurden schon so manche Filme produziert, wie «Der Schuh des Manitu» oder auch «Das Boot». Beeindruckend echte Filmkulissen konnten bestaunt werden, und einige der Teilnehmer*innen konnten ihr schauspielerisches Talent im «(T)raumschiff Surprise» unter Beweis stellen – alle meisterten ihren Einsatz bravourös. Das 4D-Kino, mit einer rasanten Abfahrt durch Schnee und Höhlen, liess den Adrenalin-Pegel in die Höhe schiessen! Der Abend klang mit einem traditionell bayrischen Essen im «Rechtaler Hof» aus.

Geschichte von damals und heute

Am Samstagmorgen musste bereits gepackt werden. Danach wartete das NS–Dokumentationszentrum. Das Gratisangebot inklusive Audioguide kam gut an, so konnten alle schauen, was sie persönlich interessiert. Den offensichtlichsten Bezug zur Gegenwart hatte eine Sonderausstellung, die unter anderem Nazi-Plakate aus den 30er-Jahren mit AfD-Plakaten verglich. Zwei Optionen standen für den Nachmittag zur Auswahl: das Deutsche Museum oder Shopping im Stadtzentrum… alle wählten Shopping. Nach über drei Stunden schlendern bei ziemlicher Hitze musste das Tempo erhöht werden, um den Bus um 16.03 Uhr Richtung Zürich zu erreichen. Es dauerte nicht lange, und es wurde ziemlich ruhig im Bus. Viele müde, aber glückliche Gesichter waren zu sehen. Auch dem Leitungsteam, das aus Chiara Corina, Joyce Otazo, Jan Meier und Matthias Braun bestand, war nun eine gewisse Müdigkeit anzusehen – zugleich aber auch eine grosse Zufriedenheit über die positiven Rückmeldungen der Jugendlichen. So ging ein intensives und erlebnisreiches Oberstufen-Camp zu Ende. Die super Stimmung in der Gruppe lässt Vorfreude auf die nächstjährige Reise aufkommen.

Eingesandt von Matthias Braun

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