Historisches zur Feuerwehr Höngg

Der «Höngger» berichtete in der letzten Ausgabe über die Auflö- sung der freiwilligen Feuerwehr Kp11. Hier nun noch ein kurzer Rückblick auf die organisierte Brandbekämpfung in Höngg.

Die Feuerwehrspritze steht heute im Ortsmuseum.

Im Alten Zürichkrieg, 1443, brannte Ende Juli das Dorf Höngg nieder. 40 Häuser, also ungefähr die Hälfte des Dorfes, wurden ein Raub der Flam- men – eine eigentliche Feuerwehr gab es damals wohl kaum. Erst 1576 ist in Höngg eine Massnahme zur Brandbekämpfung dokumentiert: Die Gemeindeordnung bestimmte, dass man «Wasser in Hüseren» haben solle – also einige «Gelten» immer bereit zu stehen hatten, denn natürlich gab es damals noch kein fliessendes Wasser. Zudem wurden 18 Mann bestimmt, die bei Feuer zu Hilfe eilen sollten: die Keimzelle der Feuerwehr Höngg. Wahrscheinlich erst um das Jahr 1700 schaffte die Gemeinde Höngg zwei sogenannte Schlagspritzen an. Eine solche kam 1892 letztmals bei einem Brand an der Wieslergasse zum Einsatz und ist heute im Besitz des Ortsmuseums. 1856 erliess die Gemeinde eine Feuerlöschordnung, die alle diensttauglichen Männer zwischen 18 und 60 Jahren zum Dienst in der Feuerwehr verpflichtete. 1873 kaufte man eine neue «rote Spritze», die alte «grüne Spritze» von 1833 verlegte man in den Rütihof. Das «Spritzenhaus», heute Depot genannt, ist seit 1907 der ehemalige Turnraum im alten Schulhaus am Wettingertobel. Auch Feuerweiher hatte Höngg einst: Einen bis 1892 beim Zwielplatz, den anderen bis 1923 zwischen dem Gebäude am Meierhofplatz mit dem Claro-Weltladen und dem «Gässli». Das Ortsmuseum zählt noch einen weiteren auf dem Bläsi-Schulhausplatz und weitere im Riedhof und Rütihof auf. Bereits mit der Einführung der Wasserversorgung und der Hydranten 1889 hatten die Feuerweiher und -spritzen aber ihre Bedeutung verloren. Doch beide Spritzen kamen, mangels genügend hoher Wasserdruckverhältnisse am Brandort, noch 1933 zu einem historischen Einsatz. Wenige Tage vor der Eingemeindung 1934, am 25. Dezember 1933, erschallte das «Feuerhorn» in Höngg zum letzten Mal und rief alle 136 Mann der Feuerwehr zu einem Scheunenbrand, gelegt an der Müselistrasse 110 «von der verbrecherischen Hand eines hier Unterschlupf suchenden Vaganten», wie es in der Ortsgeschichte Höngg heisst. Die Aufräumarbeiten am 27. Dezember 1937 waren der letzte Dienst der Gemeindefeuerwehr Höngg.

 

Quelle: «Ortsgeschichte Höngg», verfasst von Georg Sibler, erhältlich im Ortsmuseum.

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