Herausfordernde Zeiten für das Höngger Gewerbe

Vielleicht gerade noch rechtzeitig vor weiteren Versammlungsrestriktionen konnte die Generalversammlung des Handel und Gewerbe Höngg am vergangenen Donnerstag stattfinden.

Die kleine HGH Runde war sich in den allermeisten Fällen einig.
Für HGH-Verhältnisse waren wenig Mitglieder zur GV erschienen, in der aktuellen Situation war das jedoch wenig erstaunlich.
1/2

Beim Handel und Gewerbe (HGH) ist man sich gut besuchte Generalversammlungen gewohnt. Angesichts der aktuellen Situation war es jedoch nicht erstaunlich, dass sich am vergangenen Donnerstag nur 20 Mitglieder im grossen Saal des Tertianum im Brühl einfanden. Die Stimmung war sicherlich schon besser unter den Gewerbetreibenden. Präsident Daniel Wegmann und Vizepräsident Urs Kropf sorgten mit ihren Sprüchen dennoch hin und wieder für ein paar Lacher. Konsequenterweise behielt der Vorstand während der absichtlich kurzgehaltenen Versammlung die Masken an, während die Gäste ihre ausziehen durften.

Der Jahresbericht, verlesen von Präsident Daniel Wegmann, erinnerte alle daran, dass es einmal ein Leben vor Corona gab. Der Rückblick auf das Jahr 2019 fiel sehr positiv aus. Die Betriebsbesichtigungen bei verschiedenen Vertretern des Höngger Gewerbes kamen gut an. In schöner Erinnerung blieb den HGH-Mitgliedern aber vor allem das Wümmetfäscht. Der VIP-Apéro, der anstelle des Wümmetznünis stattfand, war ein grosser Erfolg. Der HGH möchte deshalb auch an den kommenden Ausgaben des Wümmetfäschts daran festhalten. «Es ist uns bewusst, dass wir damit an einer Institution rütteln», meinte Wegmann. Der Zmorge habe aber schlichtweg nichts gebracht, denn die HGH-Vertreter*innen hatten jeweils gar keine Gelegenheit, sich mit ihren Gästen zu unterhalten, weil sie mit Bedienen und Abräumen beschäftigt waren.

Sowohl am Apéro als auch in der Gewerbebeiz konnte ein kleiner Gewinn erzielt werden. Ohne den unentgeltlichen Einsatz des Servicepersonals wäre dieses Plus jedoch nicht zustandegekommen. Vize-Präsident Urs Kropf berichtete, dass auch die Gewerbeschau sehr positive Rückmeldungen erhalten hatte. Einzig der Verkauf der Stände verlief anfänglich etwas harzig. Kropf legte den künftigen Organisator*innen der Gewerbeschau deshalb ans Herz, sicherzustellen, dass die Personen, die sich an der GV für eine Teilnahme an der nächsten Gewerbeschau interessieren, sich auch verbindlich für einen Stand anmelden und nicht in letzter Minute noch abspringen können.

Und plötzlich war alles anders

Wer hätte am Neujahrsapéro anfangs Jahr im Wägis Wychäller gedacht, dass sich wenige Wochen später die ganze Welt verändern würde? Wegmann erinnerte sich in seinem Jahresbericht an die surreale, bedrückte Stimmung, die sich während des Lockdowns in Höngg verbreitete. Grosse Flexibilität und starke Nerven waren gefragt, Unsicherheit und Existenzängste machten sich breit und schlugen vielen aufs Gemüt. Selbst als die Infektionszahlen im Sommer sanken, war allen klar: Das ist noch nicht überstanden. Einen zweiten Lockdown darf es nie mehr geben. Für den HGH wird die Zukunft einige Herausforderung bereithalten, so viel ist gewiss. Entsprechend appellierte Wegmann in seiner Rede einmal mehr an den Zusammenhalt der Gewerbetreibenden. Ausserdem stellte der Vorstand den Antrag, die Mitgliederbeiträge 2020/21 und den Aktionsbeitrag 2020/21 auszusetzen. Die gute finanzielle Situation, auch unterstützt durch die ausgefallenen Reisen und Anlässe des HGHs, ermögliche diesen Vorschlag, meinte Urs Kropf. Der Antrag wurde von den Anwesenden einstimmig angenommen.

Herausforderungen der Zukunft

Das Wümmetfäscht 2021 ist bereits in der Planung. Auch wenn noch in den Sternen steht, was kommenden September sein wird, nahm die GV die Teilnahme des HGHs mit einer Gewerbebeiz einstimmig an. Der definitive Entscheid, ob das Fest wirklich durchgeführt werden kann, wird erst im Mai gefällt. Auch ohne Corona werden in den kommenden Jahren Herausforderungen auf den Verein Handel und Gewerbe zukommen. Im Jahr 2022 stehen Vorstandswahlen an und ein Teil der aktuellen Mitglieder wird sich voraussichtlich nach langjährigem Einsatz zurückziehen wollen. Urs Kropf zeigte sich besorgt darüber, ob neue Vorstandsmitglieder gefunden werden können, wenn schon die Suche nach einer Aktuarin oder einem Aktuar auch nach eineinhalb Jahren noch nicht erfolgreich war. Vielleicht finden sich ja unter den neuen Mitgliedern, die hoffentlich in den kommenden Monaten zum HGH stossen werden, solche, die sich im Vorstand engagieren wollen.

0 Kommentare


Themen entdecken