Gute alte Zeiten

Anfang Oktober stattete das Ortsmuseum Höngg dem Gesundheitszentrum für das Alter Bombach einen Besuch ab. Mit im Gepäck waren allerhand Alltagsgegenstände aus längst vergangenen Tagen.

Teppichklopfer sind heute etwas aus der Mode gekommen: Sie waren aber früher ein wichtiges Utensil in den Haushalten. (Foto: das)

Ein Stückchen Ortsmuseum direkt zu den Menschen bringen: Das war das Ziel von Werner Pflanzer und Dora De Capitani, zwei Mitglieder des Leitungsteams des Ortsmuseums Höngg, die an diesem Montagnachmittag Anfang Oktober das Gesundheitszentrum für das Alter Bombach besuchten.

Auf einem grossen, hölzernen Handwagen führten sie eine Vielzahl an Ausstellungsstücken aus dem Museum mit – alles Gebrauchsgegenstände, die in früheren Zeiten in Höngg benutzt worden waren und deren Anwendung heute in vielen Fällen in Vergessenheit geraten ist.

Mit von der Partie war auch eine Handorgel, die gleich zu Beginn des Besuchs ihren grossen Auftritt hatte: Mit dem «Schacher Seppeli», einem immerhin schon fast hundertjährigen Schweizer Hit, stimmte Pflanzer auf den Anlass ein.

Vom Schmalztopf zum Hebammenköfferchen

Mit den mitgebrachten Gegenständen unternahmen Pflanzer und De Capitani anschliessend gemeinsam mit den Anwesenden eine Reise in die Vergangenheit des Quartiers. Einen Gegenstand nach dem anderen führten sie vor – oder besser: fragten bei den Zuschauer*innen nach, für welchen Zweck dieser wohl gedacht gewesen sei. Und tatsächlich fanden sich einige Anwesende, die über ein grosses Wissen verfügten.

Gerne beteiligten sich diese am Frage-und-Antwort-Spiel und lieferten Anekdoten und Erfahrungen aus der eigenen Kindheit und Jugend. «Wozu wurde ein Schmalztopf genutzt?», «Gibt es heute überhaupt noch Teppichklopfer?», oder «Wie funktionierten die alten Bügeleisen ohne Stromkabel?» Das waren Themen, denen im Verlauf der Veranstaltung auf den Grund gegangen wurde.

Dabei konnten die Ausstellungsstücke aus nächster Nähe begutachtet, betrachtet und auch angefasst werden. Angesichts der Vielzahl an wunderschön gefertigten und gut erhaltenen Gegenständen, die dem Ortsmuseum zur Verfügung gestellt wurden, konnte man fast ein wenig wehmütig und nostalgisch werden.

Gute alte Zeiten, in denen die Wäsche noch von Hand gestampft und die Wiese mit der Sense gemäht wurde. Dass damit jedoch viel Aufwand und Arbeit verbunden war, erinnerten sich die Gäste natürlich auch. Mit erneuten, vertrauten Melodien von der Handorgel verabschiedete sich das Ortmuseum nach dem einstündigen Besuch vom Bombach – nicht ohne die Ankündigung, dass noch in der gleichen Woche ein zweiter Besuch auf dem Programm stehe.

Und den Hinweis, dass das Museum natürlich allen interessierten Höngger*innen für einen Besuch offensteht. Geöffnet hat es immer am Sonntagnachmittag – jedoch nur noch bis November. Dann wird das Haus für die geplante Sanierung geschlossen und erst im Jahr 2025 wieder eröffnet.

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