In der grossen Küche des katholischen Pfarreizentrums Heilig Geist herrscht Hochbetrieb, aber nur fürs Foto: Einige der Guetzligruppe-Mitglieder haben Koch- und Backutensilien, Berge an Mehl, gemahlenen Nüssen und Kochschokolade sowie fertige, hübsche Guetzli herbeigeschleppt, um für das Foto die passenden «Requisiten» bereit zu haben.
«Alle der 21 Guetzligruppen-Mitglieder backen bei sich zuhause, teilweise in kleinen Grüppchen, und hier im Pfarreizentrum werden die Guetzli dann bloss noch schön eingepackt», erklärt Rosmarie Füchslin das Vorgehen. Sie ist seit etwa 40 Jahren dabei und hat seit fünf Jahren die Gesamtverantwortung für den Adventsbazar. Jedes Jahr werden um die 60 Kilogramm Guetzli in den verschiedensten Sorten hergestellt und dann kurz vor dem Bazar verpackt, so dass köstliche Mischungen die Wege in Hönggs Haushaltungen finden.

Ein Mann in der Guetzli-Gruppe

Emil Loppacher, der einzige Mann in der Gruppe, ist seit etwa drei Jahren dabei. Er ist gelernter Bäcker/Konditor und bekannt für seine «Herzbuben»: Eine Art Spitzbuben, die aber in Herzform und viel grösser sind. Auch Chräbeli, Mailänderli, Zimtsterne sowie feines Konfekt entstehen in der Gruppe. Emil Loppacher bringe eine «lässige Lockerheit» in die Frauengruppe, finden die Helferinnen. So scherzt man noch mehr als sonst miteinander, was allen gefällt. Rosmarie Füchslin dazu: «In allen Gruppen sind neue Helfende hochwillkommen, selbstverständlich auch Männer. Gerne auch jüngere Menschen, aber leider sind sie oft beruflich sehr engagiert.»

Sirup, Konfitüren und Adventsgestecke

«Hier in der Küche werden vor allem Sirupe und Konfitüre von der ‚Konfi-Gruppe‘ hergestellt. Zöpfe und Birnweggen werden ebenfalls daheim gebacken. Auch die Zutaten kaufen die verschiedenen Gruppenmitglieder selbst ein. Entweder gleich als Spendenbeitrag für den Bazar oder gegen Vergütung der Pfarrei», so Rosmarie Füchslin weiter.
Auch in der Kranz-Gruppe, wo hunderte von aufwendigen Adventsgestecken und -kränzen in liebevoller Arbeit hergestellt werden, läuft es in den zwei Wochen vor dem Bazar rund. Ihretwegen bildet sich am Samstag bereits vor der Türöffnung eine lange Warteschlange – kaum ist die Tür offen, wird der Verkaufsraum gestürmt, und die Kränze und Gestecke sind im Nu verkauft.
Die Bastel- und Strickarbeiten werden an den Arbeitsnachmittagen der Pfarrei hergestellt, welche das ganze Jahr hindurch stattfinden. So gibt es dann an den beiden Bazartagen kunstvolle Karten, handgemachte Ringelblumensalbe, gestrickte, genähte und gebastelte Geschenkartikel zu kaufen. An beiden Tagen verwöhnt einen das Küchenteam zudem mit einem feinen Mittagessen und kulinarischen Überraschungen. Am Samstag gibt es ab 17 Uhr Raclette, und auch das Kuchenbuffet wird zu begeistern wissen. «Bitte backen Sie dafür Ihren Lieblingskuchen und bringen Sie diesen am Samstag ab neun Uhr ins Pfarreizentrum», rufen dazu die Kirchgemeindemitglieder auf.
Die beiden Bazartage sind auch ein Treffpunkt, man plaudert, isst und trinkt zusammen und tut mit diesem «Geld-Ausgeben» erst noch etwas Gutes. Der Erlös des gesamten Bazarwochenendes geht an das Schul- und Bildungs-Projekt «Hoffnungsbaum» von Emma Arnold im kolumbianischen Nariño. Dies ist ein Projekt mit einer Schule für 1000 Kinder, zudem werden auch die Betreuung von Kranken sowie Arbeitsmöglichkeiten in der Schneiderei, Schreinerei und der Landwirtschaft angeboten.