Wer kennt ihn nicht, den Adventskalender? Jeden Tag ein Türchen, ein Säcklein öffnen, die Schoggi auf der Zunge zergehen lassen oder eine kleine Überraschung in der Hand halten. Dieses tägliche Ritual im Dezember soll die Wartezeit auf das Weihnachtsfest verkürzen und die Vorfreude steigern. Die Geschichte des Adventskalenders begann bereits im Jahr 1838. Der Leiter eines «Knabenrettungshauses», Johann Wichern, hatte genug von der Frage, wann endlich Weihnachten sei. Er nahm ein altes Wagenrad und einen Holzkranz und steckte 20 kleine rote und vier grosse weisse Kerzen darauf. Jeden Tag durften die Kinder beim gemeinsamen Singen eine Kerze anzünden, jeden Tag eine mehr.

Die Geschichten

In Erinnerung daran ist in der Pfarrei Heilig Geist in Höngg die Idee der Adventskalendergeschichten entstanden. An jedem Adventstag wird im Kirchenraum von 17.30 bis 18 Uhr eine Geschichte erzählt. Das auf individuelle Art und Weise, umrahmt von einem sich wiederholenden, stimmungsvollen Ritual. Die einen Geschichten sind heiter und lustig, andere zauberhaft und geheimnisvoll, manche winterlich und voller Überraschungen. Jeden Abend eine andere Geschichte, von ganz unterschiedlichen Menschen erzählt. Und jeden Abend wird – wie damals bei Wichern – eine Kerze angezündet. Manche Abende laden zu einem besonderen Anlass ein – etwa der Nikolauseinzug oder die Lichtfeier mit dem Friedenslicht aus Bethlehem. Das Angebot ist konfessionsunabhängig und generationenübergreifend.

Eingesandt von Ingeborg Prigl, Seelsorgerin Kirche Heilig Geist