Institutionen
Gelerntes gleich im Berufsalltag umsetzen
Im Tertianum Im Brühl haben dieses Jahr fünf Lernende ihren Abschluss gemacht. Einer unter ihnen, Ahmet Cömlekci, hat als drittbester Restaurantionsfachmann des Kantons abgeschlossen.
8. Juli 2019 — Patricia Senn
Ahmet Cömlekci kam 2008 in die Schweiz und begann wenig später, nach einem einjährigen Praktikum, seine Ausbildung zum Restaurationsangestellten EBA. Mit diesem Abschluss in der Tasche kam er 2013 ins Tertianum im Brühl und vor zwei Jahren hat die Weiterbildung zum Restaurationsfachmann efz begonnen, die er nun so erfolgreich abgeschlossen hat. Während zwei Jahren eignete er sich den Stoff einer üblicherweise dreijährigen Ausbildung an, während er nebenbei 100 Prozent im Betrieb arbeitet. Eine grosse Leistung für den mittlerweile 29-Jährigen, und durchaus ein Grund, auch ein wenig stolz zu sein.
Herr Cömlekci, zu allererst herzlichen Glückwunsch zu Ihrer hervorragenden Leistung. Wie haben Sie das alles geschafft?
Ich war ehrlich gesagt schon etwas überrascht, als der Brief kam, dass ich unter den drei Besten sei. Ich bin eigentlich niemand, der sich lange hinsetzt zum Lernen. Was sicher ausschlaggebend für den Erfolg war, ist, dass ich das erworbene Fachwissen immer gleich in der Praxis, also in unserem Betrieb, umsetzen konnte. Ich wollte es unbedingt richtig und «schön» machen, nach dem Buch sozusagen. Das hat mir an der praktischen Prüfung bestimmt sehr geholfen. Wichtig war auch die grosse Unterstützung von meinen Vorgesetzten hier im Im Brühl, sie haben mir alles ermöglicht und waren für mich da. Dass es nun am Schluss so gut geklappt hat, freut mich natürlich sehr. Ich habe das Gefühl, ihnen etwas zurückgeben zu können, als Dank für das grosse Vertrauen, das sie in mich gesetzt haben.
Welchen Ratschlag haben Sie an Lernende, die noch in der Ausbildung stecken?
Dass sie etwas finden, das sie gerne machen. Man muss sich darauf freuen können, arbeiten zu gehen. Und den Wunsch haben, die Arbeit gut zu machen, sie auch wertschätzen. Die Fachkenntnisse richtig verinnerlichen und praktisch umsetzen. Es ist keine einfache Ausbildung, es gibt sehr viele verschiedene Bereiche, vom Weinservice, über das richtige Aufdecken der Tische, bis hin zu Hygienevorschriften. Es gibt unglaublich viele Regeln, die man kennen und befolgen muss. Deshalb sollte man die Schule immer ernst nehmen und viel lernen. Wichtig sind auch gute Ausbildner*innen, Lehrer*innen und Vorgesetzte. Diese kann man immer fragen. Einfach dranbleiben. Dann kommt das sicher gut.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf am besten?
Das Schönste an meinem Beruf ist der Kontakt zu den Gästen. Hier im Tertianum Im Brühl ist es speziell, da wir einerseits Bewohner*innen haben und andererseits Gäste, die von aussen kommen. Das sind eigentlich alles Stammgäste aus Höngg, wir kennen sie teilweise schon seit Jahren. Mir persönlich bedeutet es viel, eine Beziehung mit unseren Gästen aufbauen zu können, und auch die vielen Geschichten zu kennen, die diese Menschen haben. Ich habe in den vergangenen sechs Jahren viel von ihnen gelernt, beruflich und menschlich. Das ist natürlich nicht in allen Betrieben möglich. Was mir auch gefällt, ist unser Arbeitsplatz: Höngg ist ein sehr schönes Quartier, die Leute sind freundlich und offen. In den strengen Zeiten der Ausbildung hat es mich immer sehr motiviert, zur Arbeit zu kommen und zu wissen, dass man nette Menschen antrifft. Die kommenden zwei Jahre bleibe ich sicher noch im Tertianum und mache erst einmal Pause von der Schule. Danach sitzen wir wieder zusammen und schauen, wie es weitergeht.
Nicht nur Ahmed Cömlekci hat in diesem Sommer seinen Abschluss gemacht, viele Lernende haben ihre Ausbildung mit Bravour bestanden. Auch ihnen gratuliert der «Höngger» von Herzen und wünscht für die Zukunft alles Gute!
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