Quartierleben
Gegenpetition verteidigt FKK-Zone auf der Werdinsel
Auf die Forderung nach einer Schliessung des FKK-Bereichs auf der Werdinsel folgt Widerstand: Eine Gegenpetition setzt sich für den Erhalt des Platzes ein.
11. August 2025 — Redaktion Höngger
Die Wellen gehen hoch rund um die Werdinsel: Grund ist – erneut – der FKK-Bereich. Anwohner hatten zum Sommerbeginn eine Petition eingereicht, in der sie fordern, den Nacktbereich zu schliessen (der «Höngger» berichtete).
Begründung: Es sei weniger die Nacktheit, die störe, sondern die «sexuellen Handlungen», wie es im Brief heisst. Es handle sich dabei «fast nur um Männer». Das sei nicht zu tolerieren, besonders weil viele Kinder und Jugendliche die Werdinsel besuchen. Und weiter: Es komme auch gegenüber Frauen zu Belästigungen.
Verwandter Artikel
Ein sicherer Rückzugsort
Nun folgt die Antwort: Marko Weiss hat laut dem «Tagblatt der Stadt Zürich» eine Petition gestartet, welche sich für die Beibehaltung des FKK-Areals ausspricht. Die Zone sei seit Jahren ein sicherer Rückzugsort für Menschen aus der queeren Community.
Die Petition ist online auf «Act.Campax» zu finden und ist an Christian Huser, Gemeinderatspräsident Stadt Zürich, gerichtet. Der Titel lautet «Beibehaltung des FKK Bereichs der Werdinsel». Aktuell haben 675 Personen das Anliegen unterstützt.
Es gehe ums Baden, den Tag zu geniessen und um das Sich-selbst-Sein. Sexuelle Handlungen fänden nur vereinzelt statt – schätzungsweise bei einem Prozent der Badegäste, so Weiss. Wenn, dann meist verborgen.
Die Stadtpolizei Zürich bestätigt im «Tagblatt», dass das Nacktbaden erlaubt sei, solange es nicht zu Anzeigen kommt. Seit 2022 wurden fünf Fälle von Exhibitionismus gemeldet.
Bereits seit Jahren versucht die Stadt mit Schildern und durchsichtigerer Umgebung etwaige unerwünschte Aktivitäten einzudämmen. Laut Grün Stadt Zürich funktioniere das «mehrheitlich gut».
Verdrängung der queeren Community?
Auch der Quartierverein Höngg sieht keinen Anlass für einschneidende Massnahmen. Der FKK-Bereich sei gut gekennzeichnet und werde von der Mehrheit in Höngg akzeptiert, heisst es im «Tagblatt»-Artikel.
Ähnlich äussert sich der Verein HAZ–Queer Zürich: Man müsse gegen Belästigungen konsequent vorgehen, ein Verbot des Nacktbereichs würde jedoch das Verdrängen der queeren Community bedeuten.
Quelle: Tagblatt der Stadt Zürich
0 Kommentare