Ganz oder gar nicht – Wümmetfäscht 2021 verschoben

Das Organisationskomitee hat beschlossen, das für diesen September geplante Wümmetfäscht Höngg auf das Jahr 2022 zu verschieben. Die Lage ist aufgrund der andauernden Pandemie für eine Planung zu unsicher.

Heinz Buttauer, Präsident des OK Wümmetfäscht, steht hinter der Entscheidung.

Bereits im vergangenen Jahr hatte sich das Organisationskomitee zu ersten Sitzungen zur Planung des Wümmetfäschts 2021 getroffen. Die Entscheidung, die ursprünglich im April fallen sollte, wurde nun bereits letzte Woche getroffen: Das Wümmetfäscht wird auf das kommende Jahr verschoben. Der «Höngger» hat sich mit OK-Präsident Heinz Buttauer über die schwierige Entscheidung unterhalten.

Heinz Buttauer, das Wümmetfäscht 2021 wäre ein kleines Jubiläum für Sie geworden: Bereits zum fünften Mal hätten Sie es in Ihrer Funktion als Präsident mitorganisiert. Wie ist es, einen in Höngg so beliebten Anlass verschieben zu müssen?

Es war ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits gingen wir im vergangenen Jahr voller Enthusiasmus in die ersten OK-Sitzungen, andererseits hing Corona von Anfang an wie ein Damoklesschwert über uns. Wir haben die Entwicklungen stets beobachtet und hofften dennoch bis zuletzt, dass sich die Situation rechtzeitig entspannen würde. Angesichts der jüngsten Entwicklungen wurde jedoch klar, dass eine Durchführung im September mit zu vielen Unsicherheiten verbunden sein würde. Letztlich siegte die Vernunft. Die Gesundheit und Sicherheit unserer Bevölkerung hat oberste Priorität.

Wie weit war das OK bereits mit der Planung des Wümmetfäschts, als die Entscheidung fiel, es zu verschieben?

Heinz Buttauer: In den Grundzügen war das Wümmetfäscht 2021 eigentlich geplant, die wichtigen Entscheidungen waren bereits gefällt. So war bereits bekannt, dass der Festplatz rund um die Kirche unter den aktuellen Umständen zu klein sein und wir dafür keine Bewilligung erhalten würden. Wir haben deshalb in einer ersten Phase der Planung das Festgelände vergrössert, in dem wir die Ackersteinstrasse als zweiten Schwerpunkt dazu genommen haben. Anfangs April wollten wir definitiv entscheiden, ob das Wümmetfäscht stattfindet oder nicht. Mit der Mutation des Coronavirus und der damit höheren Ansteckungsgefahr sowie dem zweiten Lockdown im Januar mussten wir die Situation nochmals neu beurteilen. Wir kamen zum Schluss, dass die Planung und Durchführung eines so grossen Festes unter diesen Umständen nicht möglich ist, respektive das Wümmetfäscht dann auch nicht mehr das sein würde, was wir uns alle vorstellen und wünschen. Die Entscheidung fiel uns alles andere als leicht, aber wir wollen unter keinen Umständen das Risiko eingehen, dass sich jemand am Wümmetfäscht mit Corona ansteckt oder im schlimmsten Fall daran stirbt. Diese Verantwortung können und wollen wir nicht tragen. Die Sorge um die Sicherheit der Hönggerinnen und Höngger war sicherlich der Hauptgrund für die Verschiebung. Eine Durchführung hätte aber auch bedeutet, dass jeder noch so kleine Zugang zum Festareal hätte von zwei Personen kontrolliert werden müssen, die die Ein- und Austritte an eine Zentrale melden, um zu gewährleisten, dass sich nicht zu viele Menschen auf zu kleinem Raum aufhalten. Das wäre personell und logistisch für uns nicht zu stemmen. 2021 sollte auch ein Umzug stattfinden. Vor vier Jahren nahmen 24 Sujet-Wagen daran teil. Das wäre dieses Jahr nicht möglich gewesen. Das heisst, wir hätten selektionieren müssen, wer teilnehmen kann und wer nicht. Das ist aber nicht im Sinne des Wümmetfäschts: Wir wollen, dass alle Teil davon sein und mitmachen dürfen, es ist ein Fest für alle.

Hätte man mit dieser Entscheidung nicht trotzdem etwas länger warten können?

Man hätte sie hinausschieben können, ja. Aber an der Entscheidung selber hätte das nichts geändert. Stattdessen hätten wir schon einen grossen Aufwand betrieben, möglicherweise bereits erste Anzahlungen leisten und die Unsicherheit noch länger aushalten müssen. Und wir sind ja nicht die einzigen, die diese spüren: Auch die Sponsorensuche stellt in dieser Zeit eine grosse Herausforderung dar, das haben wir bereits im vergangenen Jahr gemerkt und das hat sich im neuen Jahr noch verschärft. Die Entscheidung war richtig, das wird je länger, desto klarer.

Wie fühlen Sie sich jetzt?

Ich hoffe, dass die Höngger Vereine und die Bevölkerung Verständnis haben für diesen ganz und gar nicht einfachen Entscheid. Wir freuen uns nun umso mehr auf ein schönes Fest im September 2022. Am meisten freut es mich, dass wir ein gut funktionierendes OK haben. Einer alleine kann dieses grosse Fest nicht stemmen, das muss ein Team sein, bei dem die Zahnräder ineinandergreifen. Das ist beim OK des Wümmetfäschts der Fall und wird es hoffentlich auch in Zukunft sein.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Wümmetfäscht mit Umzug soll vom 23. bis zum 25. September 2022 stattfinden.

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