Frisches Essen aus dem Garten

Der ETH-Verein «SeedCity» lud zum gemeinsamen Essen mit Erzeugnissen aus dem eigenen Anbau ein. Der Gemeinschaftsgarten auf dem Hönggerberg sorgt bereits seit 14 Jahren für mehr Vielfalt in der Natur.

Ein Besuch auf dem Hönggerberg. (Foto: dad)

Von Laura Hohler

Mitte Mai organisierte der ETH-Verein «SeedCity» an einem Sonntagnachmittag ein gemeinschaftliches Mahl. Ziel war es, mit Gemüse aus dem eigenen Garten auf dem Hönggerberg ein köstliches Menü herzustellen. Die Erfahrung ist da: Seit 14 Jahren gibt es auf dem ETH-Campus den Gemeinschaftsgarten, der von «SeedCity» betrieben wird. Auf dem Areal wachsen diverse Gemüsesorten, Pilze, Beeren und weitere Pflanzen. Bereits zuvor hatte man die Fläche als Garten genutzt.

Zum gemeinsamen Essen brachten die Mitglieder allerdings einige Zutaten von zu Hause mit. «Die Ernte im Mai ist noch bescheiden», sagt Vereinsmitglied Robi Martos. Zurzeit könne aber schon Folgendes geerntet werden: Winterkefen, Spargeln, Schnittlauch, Zwiebeln, Brennnesseln, Rucola, Giersch, Rhabarber, Kohlarten, Asiasalat oder Gartenmelde.

Förderung der Biodiversität

Doch es ist nicht nur das Säen und Ernten, das dem Verein wichtig ist. Themen wie Nachhaltigkeit und Förderung der Biodiversität sind zentrale Anliegen. Auch für allerlei Insekten und andere Kleintiere ist die biodiverse Grünanlage ein wahrer Segen.

So leben im Teich beispielsweise Molche, Frösche und Libellen neben verschiedenen dort wachsenden Wildpflanzen, Weiden und Stachelbeerbüschen. Auch ein Hummelhaus, ein Vogelhäuschen sowie ein Wildbienenhäuschen sind Teil des lebendigen Gemeinschaftsgartens.

Bereits im Jahr 2011 wurde in einem Permakultur-Workshop mit Markus Pölz von den Mitgliedern und von externen Gästen ein Trockensteinbiotop errichtet, wie der Website von «SeedCity» zu entnehmen ist.

Alle können mitmachen

«Unser Verein hat aktuell 50 Mitglieder. Mitmachen geht zu Beginn aber auch ohne Mitgliedschaft», weiss Robi Martos, der auch ETH-Mitarbeiter ist. «Alle können so oft in den Garten kommen, wie sie möchten. Wir treffen uns spontan oder organisieren uns über unseren Chat. ETH-Mitglied müsse man auch nicht sein, um Teil des Vereins zu werden. Manche Mitglieder hätten einen Bezug zur ETH und andere würden in der Nähe wohnen, sagt Martos weiter.

Er selbst habe durch einen Zeitungsbericht vom Verein erfahren. Dies sei für ihn eine Motivation gewesen, selbst aktiv zu werden und mitzumachen. «Wir gärtnern im Einklang mit der Natur, indem wir Kreisläufe wie Regenwasser und Kompost nutzen. Die Vielfalt an Pflanzen und unsere Biotope erfreuen Insekten wie die blaue Holzbiene oder verschiedene Libellenarten», so Martos.

Und manchmal trifft man sich, wie eingangs erwähnt, um gemeinsam die Ernte in ein köstliches Mahl zu verwandeln. Neben einer Obstpresse gibt es zusätzlich einen Pizzaofen aus Lehm, der regelmässig für Events genutzt wird. Aber nicht an diesem Tag: Auf der Menükarte stand Gemüseeintopf mit Brot.

Eingesandt von Laura Hohler

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