Firmung «mit Herz» in der Kirche Heilig Geist

Ein Bischof mit Mitra und Bischofsstab und siebzehn festlich gekleidete, leicht nervöse junge Menschen, kurz vor zehn Uhr am letzten Sonntagmorgen vor dem Eingang der Heilig Geist- Kirche.

Engagierte junge Menschen – entspannt nach der Firmung.
Die Firmung berührte die jungen Frauen und Männer, aber auch das Publikum.
Die Firmung berührte die jungen Frauen und Männer, aber auch das Publikum.
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Dieses aussergewöhnliche Bild besagt: heute ist Firmung – der Tag, auf den sich die jungen Menschen in Treffen, Wochenenden und Sozialeinsätzen neun Monate lang vorbereitet haben. Ebenfalls aussergewöhnlich war, dass die Kirche fast voll besetzt war. Zum feierlichen Einzug der Firmandinnen und Firmanden erklang eine von einem Firmanden gespielte einzelne Klarinette; sie prägte den ruhig- besinnlichen und gerade darum eindrücklichen Grundton der Feier ebenso wie der Gesang der Gospelsingers.

Was im Leben wirklich zählt

In der Begrüssung erklärten zwei Firmandinnen, warum alle Teilnehmenden mit einem «Glücksguetsli» begrüsst wurden, und was ihnen die Firmung bedeutet: es macht glücklich, glauben zu können, sich von Gott führen zu lassen und zu entdecken, wie jede und jeder mit den eigenen Begabungen auf ganz verschiedene Art für andere da sein und Gottes Liebe weitergeben kann.
Dazu passend haben die Firmandinnen und Firmanden auch das Motto der Feier ausgewählt: «Gott schenkt uns ein neues Herz». Die Bilder der dazu gestalteten Collage zeigten, was im Leben wirklich zählt: Liebe, Glaube, Zusammenhalt, Familie und Freunde, die immer zu einem stehen, so wie man auch für sie «sein Herz gäbe». Ein Firmand las die Bibelstelle vom «neuen Herz» aus dem Buch Ezechiel und deutete sie als Menschen, die sich von Gott immer wieder erneuern lassen, ihre Verhärtungen erkennen und sehen, was andere brauchen.
Was das konkret heissen kann, darum baten die jungen Menschen in den Fürbitten: ehrlich zu sein, sich zu versöhnen, sich für Gerechtigkeit einsetzen, sich Auszeiten zu nehmen, um innere Ruhe und Gelassenheit zu finden und auch in schwierigen Situationen Mut, Kraft und Hoffnung zu bewahren. Als Zeichen, wofür sie sich einsetzen möchten, brachten zwei Firmandinnen einen Olivenbaum und ein Bild von zwei Händen zum Altar.
In seiner Predigt griff Weihbischof Vollmar das Motto und das Anliegen der Firmandinnen und Firmanden auf: Als getaufter und gefirmter Mensch «mit einem neuen Herz» zu leben, für andere zu leben, sei weder selbstverständlich noch einfach. Denn es brauche nicht zuletzt die Gabe der «Gottesfurcht». Heute hiesse sie Respekt vor Gottes Schöpfung – vor allem Leben: Das heisst, sich nicht an Stelle Gottes zu setzen, sondern zu widersprechen und nicht mitzumachen, wo Menschen Natur, etwa den Regenwald, egoistisch und gedankenlos vernichten. Der gute Geist, die Gemeinschaft unter den Firmandinnen und Firmanden trotz – oder wegen – aller Unterschiede wurde spürbar, als sie beim Friedensgruss in vielen verschiedenen Sprachen den Frieden wünschten, aber auch während des ihnen gesungenen Duetts, das den Auszug begleitete.
So dankte der Firmverantwortliche, Matthias Braun, diesmal nicht nur dem Jugendarbeiter André Bürkler und der Firmbegleiterin Elisabeth Lehmann, sondern auch den Firmanden selbst für alles, was sie zum Gelingen des Firmkurs, der Firmreise und des Gottesdienstes beigetragen hatten.

Eingesandt von Matthias Braun, Katholische Kirche Heilig Geist

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