Feuerwerk zum 1. August – nicht für alle ein Vergnügen

Am 1. August begeht die Schweiz ihren Nationalfeiertag – und das nicht nur besinnlich und leise, sondern ziemlich lautstark: Raketen, Thunder und Vulkane gehören für viele zu den Feierlichkeiten dazu. Doch für zahlreiche Heim- und Wildtiere ist das eine grosse Belastung.

Grosse Funken bei jedem Feuerwerk. (Foto: Archiv Höngger)

Nächste Woche ist es wieder soweit: Die Eidgenossenschaft feiert ihren 733. Geburtstag. Das wird im ganzen Land gefeiert – mit Festansprachen, Lampions, Höhenfeuern und Feuerwerk. Vor allem Letzteres ist für viele Feiernde ein elementarer Bestandteil für die private 1. August-Party.

Genaue Zahlen für den Umsatz liegen der Redaktion zwar nicht vor, nach Angaben des Bundesamtes für Umwelt werden jedoch in der Schweiz jährlich rund 1600 Tonnen Feuerwerkskörper verkauft, wobei sich der Verkauf hauptsächlich auf den 1. August und Silvester konzentriert.

Doch die Knallerei sorgt nicht überall für Begeisterung: Neben der Umweltbelastung, die durch das Abbrennen der Feuerwerkskörper entsteht, ist es insbesondere der dadurch entstehende Lärm, der von Umwelt- und Tierschützer*innen kritisiert wird.

Nicht nur viele Haustiere wie Hunde und Katzen reagierten panisch auf die zuckenden Blitze und das tosende Geknalle am Himmel, auch unzählige Wildtiere würden durch die Feierlichkeiten verstört, schreiben Tierschutzorganisationen wie die Susy Utzinger Stiftung in ihren Medienmitteilungen zum 1. August.

Tipps für Heimtierbesitzer*innen

Wer zuhause selber Katzen und Hunde hat, die auf Feuerwerk panisch reagieren, dem empfehlen die Tierschutzorganisationen, einige vorsorgliche Massnahmen zu treffen. So empfehlen sie, schreckhafte Hunde am 1. August schon während des ganzen Tages an die Leine zu nehmen und Freigänger-Katzen ins Haus zu holen und bis zum 2. August nicht mehr rauszulassen, wobei die Tiere nicht allein gelassen werden sollten.

Im Haus sollten die Fensterläden geschlossen und für eine Geräuschkulisse, etwa durch Radio oder Fernsehen, gesorgt werden, die das Getöse von draussen etwas übertönen könne. Auch die Kennzeichnung der Tiere mittels Mikrochip sei hilfreich, da dies das Finden der Tiere im Falle des Weglaufens erleichtere.

Für Fälle extremer Unruhe oder Panik könnten weiter pflanzliche oder medikamentöse Unterstützung, welche in den tierärztlichen Praxen erhältlich seien, nützlich sein.

Initiative ist zustande gekommen

Auf politischer Ebene sind die Gegner*innen der Feuerwerksknallerei jüngst aktiv geworden: Mit 137‘193 gültigen Unterschriften reichte das Initiativkomitee «Für eine Einschränkung von Feuerwerk» ihre Initiative im vergangenen November in Bern ein. Damit ist sie formell zustande gekommen und wird dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden.

Der Initiativtext will den Verkauf und die private Verwendung von Feuerwerkskörpern, die Lärm erzeugen, gänzlich verbieten. Unterstützt wird der Vorstoss von über 150 Organisationen und Vereinen. Der Bundesrat hat dem Parlament die Initiative zur Ablehnung empfohlen.

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