Fahrplanwechsel: VBZ in der Kritik

Die VBZ bereiten die Bevölkerung auf den anstehenden Fahrplanwechsel vor. Doch das «Neue Busnetz Zürich West» stösst in Höngg, insbesondere im Ried- und Rütihof, auf Kritik.

Bei der Haltestelle Heizenholz. (Foto: dad)

«Was die Engstringer wollen, war offensichtlich wichtiger als das, was wir im Riedhof wollen», lautet ein Kommentar unter einem neuen Facebook-Post der VBZ Züri-Linie. Dieser bewirbt den Artikel «Richtungswechsel im Westen» und soll die Bevölkerung in Altstetten, Höngg, Grünau sowie in den Gemeinden Oberengstringen und Unterengstringen auf den Fahrplanwechsel vorbereiten und dessen Vorzüge hervorheben.

Konkret: Wenn ab dem 14. Dezember die Buslinien 35, 78 und 89 eine neue Linienführung erhalten, sei das auch eine «Investition in die Zukunft», so die VBZ. In Höngg steht dabei vor allem die Linie 89 im Fokus. Diese wird ab Mitte Dezember nicht mehr ins Heizenholz fahren, sondern via Frankental bis nach Unterengstringen. Dafür verkehrt die Linie 78 neu hinauf bis ins Heizenholz (wir berichteten). Daran stören sich viele Bewohnerinnen und Bewohner des Ried- und Rütihofs, denn mit der Umstellung entfallen direkte Verbindungen mit der Linie 89.

Die «Extrameile»

Im erwähnten Artikel führen die VBZ einige Gründe für die Umstellung an: Aus der Kombination der unterschiedlichen Bedürfnisse sei ein Konzept entstanden, das den Namen «Neues Busnetz Zürich West» trägt. «Die Oberengstringer und Unterengstringer wollten schon lange einen städtischen Bus, der über den Bahnhof Altstetten hinausführt», heisst es darin. Darum fahre nun die Linie 89 «die Extrameile» bis nach Unterengstringen. Die Linie 304 gehe «in Rente», heisst es lapidar weiter. Und: «Die 78 passt als städtische Standardbuslinie eher zur Kombination mit dem Heizenholz.»

Die VBZ schreiben im besagten Artikel zutreffend, wenn sie die Vorzüge der Linie 89 betonen: «Die Linie 89 hingegen fährt ins attraktive Arbeitsplatzgebiet im Bereich der Flur- und Rautistrasse, nach Friesenberg in die Nähe des Triemli und bietet in Sihlcity Anschlussmöglichkeiten in Richtung Bahnhof Enge und Wollishofen: alles Verbindungen, die mit der S-Bahn ab Altstetten so nicht möglich sind.» So werde die 89 als «Siegerin» auch auf der neuen, verlängerten Strecke ihre Qualitäten ausbauen.

Die Verlierer

Als «Verlierer» sehen sich hingegen Stimmen aus dem Westen Hönggs, also aus dem Ried- und Rütihof. Auch die Redaktion der «Höngger Zeitung» erhielt Zuschriften. Der Tenor: Der Wegfall der direkten Verbindung zu den von den VBZ beschriebenen Zielen wie Sihlcity oder Letzipark sei ein klarer Nachteil für das Quartier. Das notwendige Umsteigen – gerade mit Kinderwagen und zu Stosszeiten – stösst auf Unverständnis.

Auch die Politik reagierte bereits: Eine dringliche schriftliche Anfrage der SP im Zürcher Gemeinderat soll nun für Klärung sorgen (wir berichteten).

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