Stadt
ewz lud ein – und wurde fast überrannt
Am Donnerstag, 10. Juli, lud das ewz zu einem Informationsabend ins Restaurant Desperado. Geboten wurde ein exklusiver Einblick in die Bauarbeiten für das Glasfasernetz, an dem an unzähligen Orten in Höngg derzeit unübersehbar gebaut wird.
14. August 2014 — Fredy Haffner
Bis spätestens 2019 wird ganz Zürich durch die Zusammenarbeit der beiden Netzbetreiber ewz und Swisscom mit einem leistungsfähigen Glasfasernetz ausgerüstet, über welches die ganze Bandbreite der modernen Telekommunikation von Internet über Fernsehen und Radio bis Telefon schnell, in bester Qualität und auch preisgünstig geführt werden kann. Dafür hatte das Stimmvolk im September 2012 in einer Abstimmung einen Objektkredit von 400 Millionen Franken bewilligt und sagte damit klar, dass eine so wichtige Infrastruktur genauso der öffentlichen Hand gehören muss wie Strom- und Wasserversorgung auch.
In Höngg sind die Arbeiten vielerorts bereits im Gang. Das Gebiet ist aufgeteilt in fünf Zellen und einzelne sogenannte Lose. Kurz bevor eine Zelle fertig erschlossen ist, werden Eigentümer und Mieter informiert. Bis Ende 2015 soll es gemäss Planung in ganz Höngg so weit sein (siehe Infobox). Dann steht es jedem Kunden frei, sich nebst Swisscom und Sunrise auch für einen der derzeit 14 anderen Provider, also den Anbieter der eigentlichen Dienstleistungen, zu entscheiden. Einzig die Cablecom wird nicht über das neue Netz geleitet, sondern will weiterhin ihr eigenes nutzen.
Über 95 Prozent aller Hausbesitzenden haben die Verträge mit dem ewz unterzeichnet. Dafür erhalten sie die kostenlose Glasfaserverbindung bis ins Haus und in jede einzelne Wohnung, meistens in deren Wohnzimmer, von wo aus weitere Verbindungen dann Sache des Kunden sind. Ob er diese über WLAN oder mit konventionellen Kabeln erstellen will, steht jedem frei. Derzeit werden in Höngg im ersten Schritt die Häuser erschlossen. Entsprechend werden Strassen aufgerissen, Kabel verlegt, Hausanschlüsse zugeführt und in den Gebäuden die Hausanschlusskästen montiert, von denen aus später die Anschlüsse zu den einzelnen Wohneinheiten gezogen werden.
Grossandrang am Informationsabend
Das Interesse am Informationsabend war entsprechend gross, überraschte aber selbst Peter Messmann, Leiter des Bereichs Telekommunikation ewz: «Wir wurden fast überrollt. Meistens kommen so zwischen 50 und 100 Personen, hier sind es nun gegen 200.» Gekommen waren die Interessierten aus verschiedensten Gründen. Da waren die Technikbegeisterten und jene, die sich einfach grundsätzlich informieren wollten, aber auch Hausbesitzende, bei denen noch nicht gebaut wird, wollten erfahren, was sie erwartet. Und jene, bei denen bereits gebaut wird, kamen mit konkreten Fragen und zum Teil auch mit Beschwerden, was aber angesichts der Dimensionen des ganzen Projekts mit einer Vielzahl an beteiligten Baufirmen und Arbeitern auch nicht verwunderlich ist. So bewegte sich die Stimmung im Saal anfangs irgendwo zwischen Spannung und Anspannung und alle schienen sich dessen bewusst zu sein. Nach der Begrüssung erhielten alle Anwesenden eine gelbe Leuchtweste, damit man draussen bei der Führung dann auch sicher gesehen würde, und dann ging es los in drei grossen Gruppen. Spätestens jetzt nahm die Anspannung überall ab, denn alle Männer und Frauen des ewz gaben nicht nur kompetent Auskunft, sondern gingen auch auf alle persönlichen Fragen und Anliegen ein. Und war etwas vor Ort nicht gleich klärbar, wurden individuell die nötigen Kontakte vermittelt.
Licht, nichts als Licht
Am ersten Posten draussen wurde gezeigt, wie die Glasfaserkabel mit Luftdruck in die bereits unterirdisch verlegten Kabel gestossen respektive eigentlich «eingeblasen» werden. Am Grundverteiler oder Hausanschlusskasten, zu Demonstrationszwecken aussen an der «Mülihalde» montiert, erklärte ein Mitarbeiter, wie von dort aus die Feinverteilung in die Haushalte geschieht. Spannend zu beobachten war im Saal des «Desperado» auch, wie die hauchdünnen Glasfasern wo nötig auf den Tausendstelmillimeter genau zentriert miteinander verschweisst werden, bevor dann mittels eines roten Lichtstrahls ihre Funktionstüchtigkeit geprüft wird. Das war denn auch eine der am meisten gehörten Fragen: Was wird eigentlich über das Glasfasernetz geleitet? Strom? Nein, alle Signale werden in reine Lichtimpulse umgewandelt und so gesendet. Es fliesst also einzig Licht durch die modernen Kabel.
Was dieses Licht transportiert respektive wer es senden wird, darum ging es dann in der Zunftstube im Obergeschoss. Was da und dort noch der Klärung bedurfte: Das ewz ist nur der Infrastrukturanbieter und kein Provider. Das heisst, dass das ewz das Netz betreibt, nicht aber die Angebote, welche darüberfliessen. Das ist ja dann doch wieder so ähnlich wie beim Strom: Auch dort gibt es die Netzbetreiber und die − mehr oder minder − frei wählbaren Stromanbieter. Auf dem ewz.zürinet können heute schon attraktive Angebote von 15 Providern genutzt werden.
Gerüstet für die Zukunft
So informiert trafen sich viele Hönggerinnen und Höngger im «Desperado»-Saal wieder, genossen den reichhaltigen Apéro und bedienten sich bei den Werbegeschenken. Vor allem aber wurde allenthalben − und quasi altmodisch analog − an den Tischen weiterdiskutiert über Glasfasern und das digitale, immer schneller werdende Zeitalter, für welches man mit dem ewz.zürinet sicher gerüstet sein wird.
Weitere Informationen,
zum Beispiel auch darüber, wie weit die Arbeiten am eigenen Wohnhaus fortgeschritten sind:
Online unter www.zuerinet.ch
oder am ewz.zürinet-Infopoint,
Beatenplatz 2, 8001 Zürich,
Telefon 058 319 47 22.
Montag bis Freitag, 8 bis 17 Uhr
und Donnerstag, 8 bis 18 Uhr.
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