Quartierleben
Trödeln, Stöbern und Staunen
Der Höngger Flohmarkt erwies sich erneut als Publikumsmagnet. Schliesslich gibt es im Quartier nur alle drei Jahre die Gelegenheit, so viele Schnäppchen auf einmal zu ergattern.
4. September 2025 — Dagmar Schräder
Mitte August herrschte emsiges Treiben im reformierten Kirchgemeindehaus. Von Montag bis Freitag wurde dort fast alles angenommen, was sich in Höngger Haushalten angesammelt hatte und wofür keine Verwendung mehr bestand – von alten Familienantiquitäten bis zur ausgedienten Grillzange. Zahlreiche Freiwillige nahmen die Waren entgegen, sortierten und arrangierten sie nach Kategorien wie Geschirr, Haushalt, Bilder, Bücher und Spielsachen.

Im grossen Saal türmten sich so unzählige Kostbarkeiten und Schätze. Am Wochenende vom 23. und 24. August öffnete schliesslich der Markt seine Türen und bot die Gelegenheit, in aller Ruhe zu stöbern und zu feilschen. Halb Höngg war hier auf den Beinen.

Tassen waren begehrt
Zu den regelmässigen Teilnehmenden gehört zum Beispiel Rosmarie Füchslin. Sie ist schon seit Jahren dabei. Dieses Mal betreute sie den Geschirrstand. Der Umsatz nehme seit einiger Zeit ab, stellte sie fest. «Aber», so sagte sie, «der Anlass ist wunderschön, die Zusammenarbeit mit den anderen Freiwilligen ganz toll.»

Nicht sehr begehrt waren in diesem Jahr leider die vier Römertöpfe. Darüber wunderte sich auch Rosmarie Füchslins Tochter, Edith Füchslin: «Es ist interessant zu beobachten, welche Waren gefragt sind, das ändert sich von Flohmarkt zu Flohmarkt.» Vor drei Jahren, so Füchslin, sei die Nachfrage nach diesen speziellen Töpfen nämlich sehr gross gewesen. Dies aufgrund eines damals populären Rezeptes. «In diesem Jahr haben wir dafür gesorgt, dass wir genug Römertöpfe haben – und keiner wollte mehr einen haben», so Edith Füchslin schmunzelnd. Dafür seien dieses Mal Tassen ganz besonders begehrt gewesen.

Der krönende Abschluss des Flohmarkts war der Sackverkauf. Sonntags um 15 Uhr wurden die Verkaufssäle geschlossen, der reguläre Flohmarktverkauf war damit vorbei. Nun ging es darum, sich für fünf oder zehn Franken Plastiksäcke zu besorgen. Auf einen Countdown hin wurden die Türen wieder geöffnet: Es galt, alles in die Säcke zu packen, was von Interesse war. Egal was, Hauptsache, es passte in die Tüte. Der Andrang war riesig, die Stimmung euphorisch. Manche Stände, wie etwa der Kupfer- und Messingtisch, waren nach dieser halben Stunde wie leergefegt.

Als um 15.30 Uhr der Sackverkauf beendet war, leerte sich der grosse Saal schlagartig. Übrig blieben die zahlreichen Freiwilligen, die nun die Aufgabe hatten, alle übriggebliebenen Waren wieder in Kisten zu verpacken. Diese werden in den kommenden Tagen von der Brocki-Land AG in Fahrweid-Dietikon abgeholt. Was dort nicht gebraucht werden kann, wird entsorgt. Welche Summe genau zusammengekommen ist, war bis Redaktionsschluss nicht bekannt. Der Erlös geht vollumfänglich an karitative Einrichtungen.
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