«Es gibt kein Wümmetfäscht 2012»

Das kommende Wümmetfäscht ist aller Voraussicht nach vorläufig das letzte. Wann, wo, in welcher Form und vor allem unter wessen Leitung es – wenn überhaupt – weitergeht, ist unklar. Der Präsident des Quartiervereins Höngg, Ueli Stahel, nimmt Stellung.

Viele passende Puzzle-Teile ergeben ein gelungenes Wümmetfäscht. Ueli Stahel auf dem Schulhausplatz Bläsi.

Das 39. Wümmetfäscht (WüFä), das vom 21. bis 23. Oktober auf dem Schulhausplatz Bläsi zusammen mit der Höngger Gewerbeschau stattfindet, ist an diesem Ort vorderhand das letzte (siehe Kasten). Für Ueli Stahel wird es das fünfte als Präsident des Quartiervereins Höngg (QVH) sein, unter dessen Patronat das OK Wümmetfäscht arbeitet. «Doch natürlich stand ich wie alle Vorstandsmitglieder schon früher jeweils am Stand des QVH und freute mich über den direkten Kontakt zu den Besucherinnen und Besuchern, aber auch zu den anderen Standbetreibern. Ich hoffe, dass dies auch 2011 so sein wird», präzisierte Ueli Stahel im Gespräch mit dem «Höngger». Stahel freut sich, dass das Fest wiederum zusammen mit der Gewerbeschau stattfindet und spricht bereits jetzt allen Beteiligten seinen Dank für das grossartige Engagement aus: «Ich denke, wenn Petrus mitspielt, werden wir nicht nur ein gelungenes Fest haben, sondern auch einen ausgezeichneten Weinjahrgang in ausreichender Quantität – letztlich ist ja das Wümmetfäscht auch ein Erntedankfest.» Im Moment allerdings schaut er, dessen Verein mit einer Defizitgarantie in der Pflicht steht, auch mit grosser Spannung nach vorne: «Nur mit einer grösstmöglichen Beteiligung der Höngger Bevölkerung, bereits am Freitagabend beim Konzert der «Säntisfeger», kann das diesjährige Wümmetfäscht einen finanziellen Erfolg oder zumindest eine ausgeglichene Rechnung verbuchen.» Die weitere Zukunft des WüFä liegt dann allerdings in noch grösserem Ungewissen: Emerita Seiler tritt im Frühjahr 2012 als Präsidentin des OK Wümmetfäscht zurück und der Verein Handel und Gewerbe Höngg (HGH) unter Präsident André Bolliger hatte bereits an seiner Generalversammlung am 19. Mai beschlossen, das WüFä nur noch alle zwei Jahre zu unterstützen.

Stahel nimmt den Ball auf

Gegenüber dem «Höngger» äusserten Seiler und Bolliger klar die Ansicht, es sei am QVH und dessen Präsidenten Ueli Stahel, die Geschicke des Wümmetfäschts in die Hand zu nehmen. Vom «Höngger» direkt darauf angesprochen, sagte Stahel: «Ich habe die Botschaft verstanden und werde dementsprechend auch handeln.» Allerdings, so fügte er an, wäre es schön, nicht nur die Verantwortung zu haben, sondern auch konkrete Unterstützung zu bekommen. Zum Beispiel in Form von Namensnennungen möglicher Interessentinnen und Interessenten für das OK-Präsidium, «gerade aus den bisherigen Trägerschaften mit ihrem Know-how», gab er den Ball zurück. Doch Stahel dehnte den Kreis möglicher Kandidatinnen und Kandidaten weiter aus: «Selbstverständlich sind hier aber alle interessierten Personen angesprochen, die bereit wären, dieses Amt zu übernehmen und die Weiterführung des Wümmetfäschts in möglicherweise neuer Form zu garantieren.» Geht es nach ihm, dann hat die Sache Zeit, denn, so sagte er, es sei aus seiner Sicht klar zu früh, um zu entscheiden, wann das nächste WüFä stattfindet: «Sollte der Bläsiplatz 2014 wieder frei sein, so würde sich ein ‹Neuanfang› erst in diesem Jahr aufdrängen.» Offen bliebe dann die Frage, was 2013 geschieht? Fände man da eine Zwischenlösung, die notfalls auch für 2014 eine Alternative böte? Stahel ist überzeugt, dass das OK Wümmetfäscht auch unter neuer Leitung hier eine Lösung finden wird. Vielleicht eine Lösung, die, so mutmasst er, «sicher weniger aufwändig ausfallen würde», und so auch vom HGH unterstützt würde. Die Planung eines so grossen Anlasses will aber gut und früh vorbereitet sein. Der «Höngger» wollte von Ueli Stahel wissen, wer unter den gegebenen Umständen die Verantwortung dafür trägt, dass der Prozess ins Rollen kommt. «Meine Ansicht steht hier nicht zur Diskussion», kam die Antwort. «Ich nehme den GV-Beschluss des HGH, der vom jetzigen OK Wümmetfäscht mitgetragen wurde und wird und der die Durchführung des Wümmetfäschts nur noch alle zwei Jahre vorsieht, zum Nennwert. GV-Beschlüsse sind für mich verbindlich und lassen keinen Interpretationsspielraum zu.» Somit sei es klar: Im 2012 kann es kein WüFä geben, denn ohne Platz und ohne Unterstützung seitens HGH und OK Wümmetfäscht ist die Durchführung eines solchen Anlasses nicht möglich. Dies, so Stahel abschliessend, verschaffe aber auch Zeit, sich unter einem neuen Präsidium Gedanken über Form und Inhalt des nächsten Wümmetfäschts zu machen. Nur wenig detaillierter sind Stahels Vorstellungen davon, wie der Quartierverein nächstes Jahr sein 75-Jahr-Jubiläum begehen wird, nun da klar scheint, dass dann kein WüFä dafür die Bühne liefern wird. Bereits an der Generalversammlung des QVH am 6. Juni hatte Stahel aber in diesem Zusammenhang auf die Eröffnung des Weinwegs Höngg am 22. September 2012 hingewiesen.

Eröffnung mit «Gewerbezvieri»?

Da Stahel der Meinung ist, dass zwei grosse Anlässe innerhalb eines Monats die Kräfte der engagierten Personen wie auch der Teilnehmenden überfordern, denkt er an eine Verknüpfung der beiden Anlässe. Es sei indes Sache des OK Weinweg, über Form und Inhalt der Eröffnungsfeier zu entscheiden, liess er wissen und fügte an: «Auf die Unterstützung durch den QVH kann das OK zählen.» Und er gelangt mit der Idee an den HGH, sich dann mit einem «Gewerbezvieri» – zum Beispiel im reformierten Kirchgemeindehaus – zu beteiligen: «Somit würde diese Tradition auch 2012 weitergeführt und wäre eine grossartige Bereicherung zur Eröffnung des Weinwegs Höngg.»

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