Erste Hilfe bei Kindern

Schnell und richtig helfen: Der Samariterverein Zürich-Höngg gibt Tipps, wie Eltern, Grosseltern und Betreuungspersonen in Notfällen richtig reagieren können.

Der Haushalt hält einige Gefahren für die Kinder bereit. (Foto: zvg)

Unfälle und Notfälle passieren bei Kindern meist im und ums Haus – dort, wo sie sich sicher fühlen. Umso wichtiger ist es, im Ernstfall ruhig zu bleiben und zu wissen, was zu tun ist. Generell gilt für alle Notfälle: Ruhe bewahren, beim Kind bleiben und im Zweifel professionelle Hilfe holen. Zuerst ist es wichtig, die Atmung und das Bewusstsein des Kindes zu prüfen, unabhängig vom Alter. Nur wenn beides funktioniert bzw. vorhanden ist, folgen weitere Massnahmen. Bei Bewusstlosigkeit soll das Kind in die stabile Seitenlage gebracht werden und für den Wärmeerhalt gesorgt werden. Bei einem Atemstillstand muss der Notruf 144 gewählt und die Wiederbelebung eingeleitet werden.

Weitere wichtige Hinweise

Fieberkrämpfe treten meist bei Kindern zwischen sechs Monaten und fünf Jahren auf, dauern nur wenige Minuten und sind meist harmlos. Wichtig: Das Kind nicht schütteln, für Sicherheit sorgen und die Anfallsdauer messen. Pseudokrupp, eine unspezifische Entzündung der oberen Atemwege, betrifft vor allem Kleinkinder, zeigt sich durch bellenden Husten und Atemnot. Feuchte Luft und Ruhe helfen, bei anhaltender Atemnot ärztliche Hilfe holen. Bei Kindern ab fünf Jahren stehen oft Verletzungen, allergische Reaktionen oder psychische Belastungen im Vordergrund. Hier gilt: Wunden versorgen, bei schweren Verletzungen oder allergischem Schock sofort den Notruf wählen. Auch psychische Notfälle wie Panikattacken oder Überforderung sollten ernst genommen werden.

Hausapotheke und Kurse

Eine gut ausgestattete Kinderapotheke mit Thermometer, Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel ist hilfreich. Medikamente sollten immer mit dem Kinderarzt abgesprochen werden. Die Samariter Zürich-Höngg bieten weiter regelmässig Kurse zu Notfällen bei Kindern an. So sind Sie im Ernstfall vorbereitet und können schnell und richtig helfen. Die Kurse «Notfälle bei Kindern 0–4 Jahre» mit Fokus auf Kleinkinder und «Notfälle bei Kindern 5–15 Jahre» für Eltern und Betreuungspersonen von Schulkindern sind auf der Website samariter-zuerich-hoengg.ch ausgeschrieben.

Eingesandt von Barbara Bisko vom Samariterverein Zürich-Höngg

Das pädiatrische Dreieck

Das «pädiatrische Dreieck» hilft, den Zustand eines Kindes in einer Notfall-Situation nach drei Punkten einzuschätzen: Atmung/Atemarbeit – Hautfarbe – äusseres Erscheinungsbild. Man merke: Sind alle drei Seiten unauffällig, ist das Kind wahrscheinlich stabil. Ist eine Seite auffällig, besteht ein Problem. Sind zwei oder drei Seiten auffällig, handelt es sich um einen akuten Notfall.

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