Ernährung und Lebensmittel sind ein Bestandteil von 2000-Watt

Bei den nächsten Abstimmungen im November werden wir über eine kleine, aber hoffentlich wirksame Änderung der Gemeindeordnung abstimmen. Es geht um unsere Ernährung, es geht um eine kleine Revolution im Bereich der Nachhaltigkeit.

Marcel Bührig, Gemeinderat Grüne

Schon vor langem hat sich die Stadt verpflichtet den Energieverbrauch pro Person auf 2000 Watt abzusenken. Dazu gehört das Thema Mobilität, Energieverbrauch generell oder auch unser Einkaufsverhalten. Doch ein Punkt, der in den letzten Jahren immer wieder vergessen ging, war der Punkt der Ernährung, denn nicht alles, was fein ist, muss auch ökologisch richtig sein, gleichzeitig muss niemand, der sich ökologisch ernähren will, auf irgendetwas verzichten. Zuerst muss ich ihnen aber wohl versichern, dass es in der Abstimmung nicht um Bratwürste oder andere Fleischdelikatessen geht. Die Gegner dieser Änderung werden das Wort «Bevormundung» in den nächsten Wochen des Öfteren benutzen. Wieso genau, kann ich Ihnen nicht sagen, denn die vorliegende Vorlage hat nichts mit Bevormundung zu tun, es geht darum, dass die Stadt im Rahmen der Umsetzung der 2000-Watt-Ziele auch dem Thema Ernährung seinen korrekten Stellenwert gibt. Niemandem wird irgendetwas verboten, es wird nur informiert, denn um eine Entscheidung treffen zu können, braucht man die richtigen Informationen. Zum Beispiel ist es so, dass es bereits einen positiven Einfluss auf die eigene Ökobilanz hat, wenn man saisonal einkauft.

Unsere Ernährung ist für 31 Prozent unseres CO2-Ausstosses verantwortlich und ein nicht zu unterschätzender ökologischer Faktor in unserem Leben. Wir können und wollen niemandem verbieten, wie und was er zu essen hat, das sind Entscheidungen, die jeder für sich treffen muss. Man kann niemanden zu einem vorbildlich ökologischen Verhalten zwingen, aber man kann den Menschen Anleitungen und Informationen geben, um das eigene Verhalten kritisch zu beurteilen und gegebenfalls zu ändern. Denn bereits wenn wir ausschliesslich lokal und regional einkaufen würden, also die Milch aus dem Züribiet und die Eier vom Bauer aus Adliswil, würde das unsere Nachhaltigkeitsrechnung stark positiv beeinflussen, ohne dass wir dabei auf etwas verzichten müssten. Einen positiven Effekt auf die Umwelt und Natur zu haben, ist meist nicht schwer, aber man muss wissen wie, und darum geht es bei dieser Abstimmung. Niemand will hier irgendwelche Würste oder spanischen Weine verbieten, das ist auch gar nicht möglich.

Marcel Bührig, Grüne Kreis 6/10

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