Endspurt auf der Baustelle Heilig Geist

Seit August 2018 wird an der Kirche Heilig Geist gebaut. Geplant war, alle Arbeiten der energetischen Gebäudesanierung bis Mitte 2020 abschliessen zu können. Doch das Projekt wurde für alle Beteiligten zu einer unerwartet intensiven Herausforderung.

Ein grosser Kranwagen tauchte anfangs Juli auf dem Gelände der Pfarrei Heilig Geist auf, nachdem endlich die letzten Baugerüste am Kirchengebäude entfernt worden waren. Der Kran baute die Stahlelemente des lange ersehnten Photovoltaik-Daches über dem Kirchenplatz auf. Die Montage musste wegen kleiner Hindernisse kurzerhand umdisponiert werden – geringfügige Umstellungen, die die Bauherrschaft nicht mehr aus der Ruhe brachten, da sie – verglichen mit dem grossen Bauschaden, der zur massiven Verzögerung führte – wie «Peanuts» wirken. «Was ist denn los, dass es mit den Arbeiten am Kirchenzentrum nicht vorwärts geht?», solche und ähnliche Fragen mussten Pfarrer von Holzen und sein Mitarbeiterteam auf der Strasse des Öftern beantworten. Was war denn geschehen?

Materialfehler im Verputz

Schon lange beschäftigte sich die Kirchenpflege mit dem energetischen Zustand des Kirchenzentrums, welches 1973 eingeweiht worden war und aufgrund der damaligen Bauweise – minimale Insolation, veraltetes Heizsystem – den heutigen Ansprüchen in punkto Umweltschutz und Ökonomie nicht mehr gerecht werden konnte. So stimmten die Stimmberechtigten an der Kirchgemeindeversammlung vom 15. April 2018 dem von der Baukommission erkorenem Sanierungsprojekts des Architekturbüros «Beat Kämpfen» mit einem Betrag von gegen 4,5 Millionen Franken zu. Integriert in diesen Betrag waren neben der Erneuerung aller Gebäudehüllen und neuem Heizsystem inklusive Erdsonden auch die Aufstockung des Pfarrhauses – infolge Bauzonen-Lockerung – und die ebenfalls Strom erzeugende PV-Überdachung des Kirchenplatzes. Was dann geschah, fasst Architekt Beat Kämpfen so zusammen: «Aus architektonischen Gründen sollte keine dicke Aussenwärmedämmung angebracht werden, sondern mit einem neuartigen Wärmedämmputz von nur sechs Zentimeter Stärke die notwendige Verbesserung der Aussenwände sichergestellt werden. Leider zeigte sich sechs Monate nach Abschluss der Verputzarbeiten, dass der Verputz einen Materialfehler aufwies, der sich in Rissen manifestierte. Die Abklärungen der technischen und rechtlichen Fragen nahmen mehr als zwölf Monate in Anspruch. Die gelieferte Verputzmischung war schlicht mangelhaft. So musste in diesem Frühjahr der ganze Verputz entfernt und neu aufgetragen werden. Zur Zeit sind die letzten Arbeiten im Gange und nach den Sommerferien ist alles abgeschlossen.»

Elegante Überdachung bald vollendet

Im Gegensatz zu den Fassadenflächen, die nun wieder in jenem leuchtenden Orangerot erstrahlen, die das vom Baustil eher zurückhaltend-schlichte Kirchenzentrum auszeichnet, beeindruckt die Besucherinnen und Besucher nun die elegante Überdachung des Platzes zwischen Kirche und Pfarrhaus, die dank ihrer eleganten Konstruktion leicht und kunstvoll wirkt. Zurzeit werden die Glaselemente montiert, so dass noch vor der Sommerpause diese augenfälligste Erweiterung der Anlage vollendet sein sollte. Bruno Zimmermann, Präsident der Kirchenpflege, und Paul Ott, Liegenschaftsverantwortlicher der Behörde, meinen beide erleichtert: «Endlich kommt das Werk zum Abschluss. Bevor wir den Aussenraum aber wieder für das Gemeindeleben benützen können, sind noch einige Instandstellungsarbeiten nötig». Aus diesem Grund findet die offizielle Einweihung der Kirchplatzüberdachung als Festakt zur Vollendung des Werkes erst im Rahmen des Kirchweih-Sonntag am 5. September statt.   

Eingesandt von Marcel von Holzen

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