Mit Ravioli kann man quasi nichts falsch machen: Sie schmecken immer, in allen Variationen und Situationen. Höngg ist seit dem Jahr 2009 eine erste Adresse für frische Ravioli: Damals wurde das Unternehmen Bravo – Ravioli & Delikatessen von Daniela Helbling Binkert und Samuel Binkert gegründet. «Qualität stand für uns immer an erster Stelle», sagt die Inhaberin.

Das Geschäft wuchs mit den Jahren und selbst der Lockdown konnte ihm nichts anhaben: Die Ravioli aus Höngg sorgten für Abwechslung in der heimischen Küche. Mittlerweile werden die Nudelspezialitäten in vielen Geschäften verkauft und ausgewählte Restaurants schwören auf die Bravo-Ravioli. Daniela Helbling Binkert und Samuel Binkert setzen aber weiterhin auf ihren Standort Höngg, der zugleich ihre Heimat ist.

Klassiker und Zeitgeist

Im Bravo-Fabrikladen können die Ravioli tiefgefroren und in Schalen für zwei Personen bezogen werden. Im Offen-Verkauf sind sie nebenan bei der Metzgerei Eichenberger erhältlich. Das kommt nicht von ungefähr: Zu Beginn war die Metzgerei ebenfalls Teil des Geschäfts, vor zwei Jahren übernahm dann das Familienunternehmen Eichenberger aus Wetzikon diese Aufgabe. Das Fleisch stammt aber immer noch vom Nachbarn.

«Füllungen mit Fleisch sind nach wie vor am beliebtesten», so Daniela Helbling Binkert, die Klassiker sind «Brasato» und «Vitello». Sie und ihr Mann bleiben stets offen für den Zeitgeist. «Wir erhalten diese Impulse aus der Gastronomie, dort sind besonders die veganen Ravioli ein Hit.» In Höngg sind fünf solcher Sorten erhältlich (u. a. mit Steinpilz-Spinat- oder Kürbisfüllung). Insgesamt sind im Fabrikladen rund 20 Sorten erhältlich, dazu kommt ein saisonales Angebot: Aktuell sind das Ravioli mit Wild-, Kürbis-, Gorgonzola-, Feigen-Brie- oder Salsiccia-Füllung.

«Bestehende Rezepte werden nur verändert, wenn wir merken, dass diese nicht mehr schmecken», sagt Samuel Binkert. Ebenfalls im Sortiment: Lasagne mit Rindfleisch oder Gemüse sowie Tagliatelle und Gnocchi.

Die Fattoria und ein Lebenstraum

Der Fabrikladen ist auch eine Fattoria; die Ravioli werden vor Ort und im Team, dazu gehören noch Karin Mariacher und Luca Romano, produziert. Täglich sind das zwischen 50 und 120 Kilogramm Ravioli, zunächst die Füllungen, dann der Teig mit Hartweizenmehl aus der Altbachmühle im aargauischen Wittnau sowie mit Eiern vom Hofladen von Daniel Müller in Weiningen. Dann wird die kalte Füllung für die Pastamaschine bereitgestellt.

Man glaubt dem Paar sofort, dass es eine Leidenschaft für Ravioli hat. Samuel Binkert wollte ursprünglich Schauspieler werden, er liebte es aber auch, frische Ravioli einzukaufen. Dieses Flair in italienischen Spezialitätenläden liess ihn nicht mehr los. Daniela Helbling Binkert absolvierte die Handelsmittel- und die Hotelfachschule – das waren schliesslich ideale Voraussetzungen für die Gründung von Bravo – Ravioli & Delikatessen.

«Ravioli brauchen Platz»

Die Bravo-Ravioli können tiefgefroren ins kochende Salzwasser gelegt werden. Sobald diese oben schwimmen, sollte die Hitze reduziert werden, sonst können sie platzen. Der Garpunkt sei hingegen Geschmackssache und liege zwischen zwei und fünf Minuten. Wichtig ist eine grosse Pfanne: «Ravioli brauchen Platz», so Daniela Helbling Binkert. Sonst kleben sie aneinander fest.

Das Paar empfiehlt, die Ravioli anschliessend kurz in Olivenöl und/oder Butter zu schwenken, nach Belieben auch mit Cherrytomaten, Salbeiblättern oder mit Nüssen. Samuel Binkert selbst verbringt jährlich zwei Wochen in der Toskana bei der Olivenernte. Das entsprechende Öl ist selbstverständlich im Fabrikladen erhältlich, neben einigen weiteren Lebensmitteln, etwa Tomatensauce oder Kaffee.