Einblicke in andere Lebensrealitäten

Anfang Mai besuchten rund 60 Höngger Drittklässler*innen verschiedene soziale Institutionen im Quartier.

Vergnügte Gespräche zwischen den Generationen im Alters- und Pflegeheim Riedhof.

«Die Vorfreude auf den Begegnungstag war bei unseren Bewohner*innen seit Tagen spürbar», sagte Gudula Matzner, Leiterin Aktivierung im Wohnzentrum Frankental, bei der Begrüssung der Schüler*innen. Wie die vergangenen beiden Jahre besuchte in der ersten Maiwoche rund ein Dutzend Drittklässler*innen die Bewohner*innen des Wohnzentrums, das gut 40 Menschen mit einer kognitiven oder körperlichen Beeinträchtigung ein Zuhause bietet.

Die Faszination eines Rollstuhls

Am jährlichen Begegnungstag der Höngger Schuleinheit Riedhof-Pünten– organisiert von einer Elternprojektgruppe – sind jeweils rund 60 Schüler*innen unterwegs, um einen Blick in soziale Institutionen in Höngg und Wipkingen zu werfen und Menschen in anderen Lebensrealitäten zu begegnen. Während sich die Kinder im Wohnzentrum Frankental fasziniert die Finessen eines Rollstuhls erklären liessen, waren andere Schulgruppen derweil in den Alters- und Pflegeheimen Riedhof, Bombach, Käferberg und Sydefädeli. Jede Institution hatte für diesen Tag ein spezielles, auf die Kinder abgestimmtes Programm zusammengestellt. So war etwa im Riedhof Küchenarbeit angesagt: Gemeinsam mit den Drittklässler*innen schnetzelten die Bewohner*innen Erdbeeren, füllten Spritzsäcke mit Vanillecrème und arrangierten Törtchen. Im Käferberg wurde gemeinsam gesungen, wobei die Bewohner*innen die Kinder mit ihrem eingeübten Liederrepertoire akustisch deutlich übertrafen, sodass einige Schüler*innen richtiggehend ins Staunen gerieten. Im Sydefädeli wurde im Kräutergarten gegärtnert, bevor nach einem feinen Znüni Gesellschaftsspiele auf dem Programm standen. Zwischendurch musste sich zwar die eine oder andere Heimbewohner*in ob der teils lautstarken Spielfreude der Schulkinder etwas zurückziehen, die Begeisterung über den lebhaften Besuch war aber bei den meisten unübersehbar. Der direkte Austausch mit den Bewohner*innen schien auch bei den Kindern viel Eindruck hinterlassen zu haben. Bei angeregten Gesprächen ging es um die unterschiedlichsten Themen, von der Zubereitung eines schmackhaften Eistees bis zur geliebten Hauskatze.

Gespräche über den Tod

Auch über den Tod wurde an diesem Begegnungstag geredet, was dieser für die Familien bedeutet und wie die Drittklässler*innen sich das Ende des Lebens vorstellten. Auf die Abschiedsfrage eines Heimverantwortlichen, was sich die Kinder für einen nächsten Begegnungstag wünschten, gab es spontan Einigkeit, dass alles super war und sie sofort wieder auf Besuch kommen würden. Ein Verbesserungsvorschlag kam dann doch noch: «Ein bisschen Sport wäre cool», fand ein Knabe – was schallendes Gelächter unter den Bewohner*innen des Alterszentrums auslöste.

Eingesandt von der Elternprojektgruppe Schuleinheit Riedhof-Pünten

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