Ein starkes Team für Höngg

130 Jahre ist es her, seit der Verein Samariter Zürich-Höngg erstmals in den Startlöchern stand. Wir werfen einen Blick zurück und nach vorne mit der Vereinspräsidentin Gerda Fäh.

Gerda Fäh neben einer Puppe mit ehemaliger Arbeitskleidung. (Foto: Alf)

Gerda Fäh, die Samariter Zürich-Höngg feiern das 130-Jahr-Jubiläum: Was bedeutet das für den Verein?

Gerda Fäh: Höngg ist ein aktives Quartier mit aktiven Mitgliedern. Wir sind sehr stolz darauf, wie wir uns in diesem Umfeld die letzten 130 Jahre entwickelt haben. Wir wurden moderner und gingen mit der Zeit, das zeigt sich heute. Es braucht nämlich jederzeit engagierte Leute, die zusammen am selben Strick ziehen und die gemeinsam neue Ideen entwickeln.

Und für Sie persönlich als Präsidentin?

In einem Verein zu sein, der so alt geworden ist, finde ich sehr speziell und sehe es insgesamt als eine gute Leistung an. Vor 20 Jahren trat ich dem Verein bei, weil ich wissen wollte, wie man reagiert, wenn etwas passiert. Gerade auch, weil ich als DAZ-Lehrerin im Kindergarten arbeite und gewappnet sein will, wenn zum Beispiel ein Kind auf den Kopf fällt.

Können Sie uns etwas über die Geschichte und Meilensteine des Vereins erzählen?

Im Jahr 1894 wurde in Höngg ein Samariterkurs durchgeführt und die 24 Teilnehmer haben danach beschlossen, einen eigenen Verein zu gründen. Das Vereinsvermögen betrug gerade einmal 24 Franken und 10 Rappen. Es fing dann an mit Feldübungen an den Sonntagmorgen. In Höngg gab es zudem zwei Samariterposten, die gewissermassen die Rolle eines Hausarztes übernommen haben. Gerade während der beiden Weltkriege war der Verein dadurch sehr zentral. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Kursangebote dazu, 2003 dann auch beispielsweise einer zur Bedienung des Defibrillators. Jede Erneuerung kann man als Meilenstein betrachten. Beispielsweise die Uniformen, die von weissen Schürzen zu roten ehemaligen Arbeitskleidern des Rettungsdienstes Limmattal und dann zu blau-gelben neuen Uniformen gewechselt haben.

Wie ist der Verein heute aufgestellt?

Wir haben 28 aktive Mitglieder im Alter von Mitte 20 bis 80 Jahre sowie Spender- und Gönner*innen. Dabei ist es schön zu sehen, wie Junge und Alte zusammenarbeiten. In letzter Zeit kamen erfreulicherweise viele junge Neumitglieder hinzu, aufmerksam wurden sie über die Website oder über das Hörensagen. Dabei haben alle einen Bezug zu Höngg, auch wenn sie nicht aus dem Quartier sind. Wir schulen unsere Mitglieder jährlich in neun fachtechnischen Übungen. So können wir sicherstellen, dass an den Sanitätsdiensten gut ausgebildete Mitglieder auf dem Posten sind.

Welche Rolle spielt der Verein heute im Leben des Quartiers Höngg?

Wir versuchen uns in Höngg zu zeigen und präsent zu sein, beispielsweise an Anlässen wie dem Wümmetfäscht, am Zürihegel und am Martin Cup. Damit unterstützen wir das Quartierleben, auch mit den Blutspenden, die dreimal im Jahr stattfinden.

Was sind aktuelle Projekte?

Momentan arbeiten wir daran, die Zusammenarbeit und Struktur des neunköpfigen Vorstands zu optimieren. Im Vorstand treffen wir uns etwa fünf Mal im Jahr zum Austausch. Besonders wichtig sind für uns zudem die Zielgruppen-Kurse, wo Firmen massgeschneiderte Kurse anfordern können, beispielsweise Schreinereien.

Welche Pläne stehen in Zukunft an?

Ein grosser Plan besteht sicherlich darin, neue Mitglieder für uns zu gewinnen, um weiter zu wachsen.

Auf was hoffen Sie persönlich?

Ich persönlich hoffe, dass wir weiterhin fortbestehen können. Im ganzen Kanton müssen Samaritervereine leider aufgrund Mitgliedermangels schliessen. Und bei all der Arbeit hoffe ich stark, dass die Freude und das Gesellige im Verein nicht zu kurz kommen. Mir ist der Verein über die Jahre sehr stark ans Herz gewachsen.

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