Ein neues Logo für den Quartierverein Höngg

Es war eine spannende Generalversammlung: Ein neuer Auftritt soll dem Quartierverein Höngg mehr Aufmerksamkeit ­bringen. Stadtrat Michael Baumer präsentierte die VBZ-Netzentwicklungsstrategie und Vereinspräsident Alexander Jäger wurde wiedergewählt.

Der Vorstand des Quartiervereins Höngg: Michael Brian, Katrin Hecht, Wolfgang Minas, Alexander Jäger, Tanja Ramah, Andreas Egli und Tiziana Werlen Oberti. Im Hintergrund das neue Logo. (Foto: dad)

Über 100 Personen fanden sich am Montag, 3. Juni, im grossen Saal des Tertianums Im Brühl ein: Der Quartierverein Höngg lud zur 87. Generalversammlung und er kündigte ein volles Programm an. Zunächst sollte Stadtrat Michael Baumer über die umfangreichen Pläne der VBZ und deren Auswirkungen auf Höngg informieren. Auch die Jahresberichte und Ausblicke nahmen Platz ein, dazu standen Wahlen auf der Traktandenliste und schliesslich wurde eine bunte Überraschung beschert.

Doch von vorne: Vereinspräsident Alexander Jäger begrüsste die Anwesenden und übergab sogleich das Mikrofon an Baumer, den Vorsteher der Industriellen Betriebe der Stadt Zürich, sowie an Johannes Eckert, Angebotsplaner bei den VBZ. Beide präsentierten die Netzentwicklungsstrategie für die Zukunft. Ein Vorhaben, das bereits im Januar von den VBZ vorgestellt wurde (die «Höngger Zeitung» berichtete).

Es bestehe Handlungsbedarf, machte Baumer klar. «Zürich gilt weltweit als die Stadt mit dem höchsten ÖV-Anteil», sagte er. Dem wolle man Rechnung tragen und die sogenannte Polyzentrik stärken, also mehrere Knotenpunkte in der Stadt errichten sowie Kapazitätsengpässe und Störstellen beheben. Das Bevölkerungswachstum sei weiter eine grosse Herausforderung. Das Tram bleibe dabei im Fokus, daher der Plan der zwei Ringe.

Es ist Zukunftsmusik: Während die zweite Etappe unter anderem mit dem inneren Ring einen Wipkinger-Tunnel oder ein Rosengartentram vorsieht, deren Realisierung ab 2040 Thema werden könnte, sieht die dritte Etappe mit dem äusseren Ring einen Hönggerberg-Tunnel vor, der Altstetten mit Oerlikon verbindet. Dieses Projekt wurde zeitlich auf «nach 2050» angesetzt. Die geschätzten Kosten für sämtliche Vorhaben, welche alle Projekte in der ganzen Stadt betreffen, belaufen sich, so Baumer, auf «um die zwei Milliarden Franken».

Neues von den Linien 46 und 89

Es waren aber die kurzfristigen Pläne, die deutlich mehr Beachtung fanden. Schon im Dezember diesen Jahres soll eine Taktverdichtung der Linie 46 umgesetzt werden: In der Hauptverkehrszeit am Morgen soll der Bus künftig alle vier Minuten die Haltestellen bedienen. In der Hauptverkehrszeit am Abend wird der 46er in Richtung Rütihof ab 16 Uhr im 5-Minuten-Takt angeboten.

Ein Jahr später, im Dezember 2025, ist die Trolleybus-Umstellung der Linie 69 (ETH Hönggerberg bis Milchbuck) geplant, im Dezember 2026 jene der Linie 80. Die Linie 89 soll weiter durch die Linie 78 ersetzt werden, die künftig in Hauptverkehrszeiten alle 7,5 Minuten von Frankental nach Heizenholz fährt. Auch abends nach 21 Uhr soll der 78er künftig bis Heizenholz fahren.

Eingestellt wird die Linie 304, sie wird von der Linie 89 ersetzt, die neu nach Untereng-stringen fährt. Zwei kleine Änderungen gibt es im Nachtnetz: Die Linie N4 wird bald in N46 umbenannt, weil diese auf der entsprechenden Strecke eingesetzt wird. Der Nachtbus der N13 wird in Zukunft nur noch bis Unterengstringen fahren.

Ein neuer Auftritt

Schliesslich begann die eigentliche Generalversammlung mit ihren üblichen Traktanden, auch eine Schweigeminute für die verstorbenen Mitglieder wurde eingelegt. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Wirken des Quartiervereins: Auf sein Konto gehen die Quartierausscheidung für den «Zürihegel», die 1.-August-Feier, der Neuzuzügerinnen-Anlass, der Räbeliechtliumzug, die Waldweihnacht und das Aufstellen der zwei grossen Weih­nachtsbäume sowie der Austausch der Vereine.

Daneben waren Vorstands- wie Vereinsmitglieder auch an weiteren Events tätig, etwa bei der «Scientifica» der ETH. Auch die «Untergruppen», ebenfalls als Vereine organisiert – das OK Wümmetfäscht, die KulturBox und der Weinweg – informierten über ihre Tätigkeiten und Events, die in dieser Zeitung publiziert wurden.

Das Interesse an einer Mitgliedschaft im Quartierverein halte sich hingegen in Grenzen, so Jäger. Immerhin wurden im letzten Vereinsjahr 34 neue Mitglieder verzeichnet, aber nach einer Bereinigung der Mitgliederliste zählt der Quartierverein noch 907 Mitglieder; einst waren es über 1200. Die oben genannte Anlässe würden in der Bevölkerung zwar geschätzt und rege besucht, tatsächlich sei aber oft unklar, welcher Verein dahinterstehe, so Vorstandsmitglied Tiziana Werlen Oberti.

Dem werde man nun abhelfen und die Überraschung des Abends wurde präsentiert: Der Quartierverein Höngg leistete sich ein neues Logo. Dieses hat der Vorstand mit der Leanza Mediaproduktion entwickelt. Weg vom Höngger Wappen und hin zum gewinnenden Lächeln, das besonders junge Hönggerinnen ansprechen soll.

Das an ein Smiley angelehnte Logo nutzt die Farben des Wappens auf spielerische Weise und setzt dabei gleich zweimal auf den Schriftzug «Quartierverein Höngg». Der Claim «Öis liit Höngg am Herze!» ist passé.

So neu das Logo ist, so zweigeteilt waren im ersten Augenblick die Reaktionen. Vorstandsmitglied Andreas Egli wurde dabei nicht müde zu betonen, dass man das Höngger Wappen nicht abschaffen werde. Auf Antrag eines Mitglieds liess Jäger die Mitglieder konsultativ abstimmen. Das Resultat war ein klares Ja für das neue Logo.

Zum Ende der Versammlung hin präsentierte Vorstandsmitglied Tanja Ramah noch die Jahresrechnung, die einen kleineren Verlust als budgetiert hervorbrachte (minus 3151 Franken statt 6975 Franken). Die Rechnung mit dem Bericht der Revisionsstelle sowie die Decharge wurden von den Mitgliedern ohne Fragen angenommen beziehungsweise erteilt. Ebenso wurden das Budget für das Vereinsjahr 2024/2025 sowie die Nachricht, dass der Mitgliederbeitrag von 20 Franken bestehen bleibe, akzeptiert.

Bei den Wahlen wurden Wolfgang Minas und Alexander Jäger mit Applaus wiedergewählt, letzterer bleibt als Präsident für zwei weitere Jahre im Amt.

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