Ein Nein bleibt ein Nein!

Deutlich hat Höngg im November 2018 das Projekt Ensemble abgelehnt. Im Quartier weiss man eben, dass die Pläne für eine Überbauung des Hardturmareals wegen der beiden riesigen Hochhäuser völlig verfehlt sind. Deren Dimensionen sprengen mit fast 138 Metern alle Massstäbe. Sie wären deutlich höher als der Prime Tower und reichten bis auf die Höhe des Restaurants Waid. Sie würden aus Höngger Sicht das historische Stadtbild zerstören.

Die Hochhäuser widersprechen auch den geltenden Hochhausrichtlinien, die keine Bauten über 80 Meter zulassen. Ebenfalls sind Hochhäuser in der Nähe von Hanglagen nicht erlaubt, weil sie hier besonders störend sind. Die Stadt Zürich will nun ihre eigenen Bestimmungen mit einem Gestaltungsplan aushebeln und ohne jede Rücksicht auf Höngg sämtliche Wünsche der Investoren erfüllen. Diese wohnen übrigens alle ausserhalb der Stadt, weshalb ihnen die negativen Folgen ihrer Pläne für unser Quartier egal sind.

So würden die beiden Wolkenkratzer die fortschreitende Zerstörung des Limmatraums zwischen Wipkingen und Altstetten durch planlos hingeklotzte Hochbauten zu einem neuen Höhepunkt bringen. Wenn jetzt dann Wolkenkratzer von 137 Metern entstehen – wie hoch werden die nächsten Bauten sein? 160 Meter, 180 Meter? Es gilt, dieser schädlichen Entwicklung jetzt einen Riegel vorzuschieben.

Das Argument, nur mit Hochhäusern lasse sich die angestrebte bauliche Verdichtung erzielen, ist objektiv falsch. Hochhäuser sind gemäss Fachleuten der schlechteste Ansatz zur Verdichtung. Sie sind viel teurer im Bau, sie erfüllen – weil sie Energieschleudern sind – die klimapolitischen Richtlinien der Stadt Zürich nicht, sie schaffen sterilen Wohnraum und sie führen zu menschenfeindlichen Umgebungsräumen. Umso mehr würden die 2000 Bewohner der Türme jeweils in den nahen Limmatraum drängen, der jetzt schon von Erholungssuchenden hoffnungslos überrannt wird.

Höngg hat 2018 also mit guten Gründen Nein gesagt. Seither haben sich die Rahmenbedingungen für das Projekt nochmals negativ verändert. Heute gehört der Fussballclub GC einer intransparenten chinesischen Firma, die letztlich vom chinesischen Staat gesteuert wird. Dass der Zürcher Steuerzahler mit verbilligten Baurechtzinsen die undurchsichtigen Transaktionen chinesischer Geschäftemacher subventionieren soll, ist mehr als stossend. Diesen bringt das Projekt Ensemble also lauter Vorteile, dem Quartier Höngg aber ausschliesslich Nachteile. Es ist ganz klar: Der chinesische Staat hat auf dem Hardturm nichts zu suchen. Umso mehr gilt: ein Nein bleibt ein Nein!

Eingesandt vom Komitee «Gegen den Höhenwahn»

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