Ein Konzert mit Tobias Lang

Der Musikverein Zürich-Höngg spielte seine zwei traditionellen Konzerte in der Kirche. Hauptwerk war das «T-Bone Concerto» von Johan de Meij. Der Gastsolist Tobias Lang brillierte.

Der Soloposaunist Tobias Lang und Dirigent Enrico Calzaferri. (Foto: dad)

Die katholische Kirche Heilig Geist war zum Bersten voll. Grund war das zweite Konzert in der Kirche des Musikvereins Zürich-Höngg. Der Altarraum, der zur Bühne wurde, war ebenfalls bis auf den letzten Meter besetzt: Dirigent Enrico Calzaferri und 71 Musizierende betraten diesen unter Beifall.

Das Blasorchester begann mit «The Graces of Love» von Oliver Waespi, einem Schweizer Komponisten, von dem der Musikverein bereits früher einige Werke aufgeführt hat. Die Komposition basiert mit ihren Melodien und Mustern auf einer Abhandlung höfischer Tanzkunst in der Renaissance.

Im Anschluss begrüsste Marco Galli im Namen der «Hönggermusik» das Publikum und kündigte das Hauptwerk des Konzerts an: das «T-Bone Concerto» des niederländischen Komponisten Johan de Meij.

Galli verglich das Werk aufgrund des Wortspiels im Titel und den drei Sätzen mit dem Grillieren: «rare», «medium» oder «well done»? So lasse sich die dreisätzige Komposition auch spielen.

Dabei ist mit «T-Bone» selbstverständlich «Trombone», also Posaune, gemeint. Den Solopart übernahm Tobias Lang, Soloposaunist in der Philharmonia Zürich des Opernhauses.

Das Werk war teils wuchtig, dann wieder sanft, aber auch melodiös. Es gilt in seiner vollen Länge von 25 Minuten als sehr anspruchsvoll. Im Zusammenspiel mit dem Höngger Orchester brillierte Lang und die Darbietung genoss grossen Applaus. Es folgte eine kurze Zugabe mit einem experimentellen Stück von Fränggi Gehrig.

Zum Finale erklang «Aurora Awakes» von John Mackey, ein Werk über das Erwachen des Lichts. Galli fragte das Publikum, ob der Komponist an die Morgenröte oder an Polarlichter gedacht habe – er könne beides nicht ausschliessen. Wer genau hinhörte, entdeckte Klänge von «Where the Streets Have No Name» von U2.

Das Posaunenkonzert sollte bereits vor vier Jahren präsentiert werden, doch die Pandemie verhinderte das, wie Susanne Nörr vom Marketing der «Hönggermusik» sagte. Seit diesem Sommer wurde nun aber wöchentlich geprobt, in den Wochen vor den Aufführungen mehrmals pro Woche.

Zu diesem Zeitpunkt stiess auch Lang dazu. Gegenüber der «Höngger Zeitung» zeigte er sich sehr zufrieden mit dem Resultat. Der gemeinsame Auftritt habe sehr gut funktioniert, so Lang.

Ein Erfolg, der gefeiert wurde: Die Zunft Höngg richtete im Anschluss den Apéro aus, während die Klänge des Konzerts noch vielen Gästen im Kopf nachhallten.

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