Ein Auto für fast alle Fälle

Mit dem Outlander PHEV ist Mitsubishi ein grosser Wurf gelungen: Er ist ein Auto für fast alle Fälle. PHEV steht für Plug-In Hybrid Electric Vehicle, und so sperrig der Name, so überzeugend das Konzept.

Mit herausragenden Neuigkeiten und innovativen technischen Lösungen hat man in den letzten Jahren manche Automarke in Verbindung gebracht, aber wohl kaum Mitsubishi. Die Japaner kamen zwar sehr früh mit einem serienreifen Elektromobil, der i-MiEV blieb aber nicht nur wegen seines leicht verunglückten Namens erfolglos. Ansonsten hielt sich Mitsubishi im Schatten von Toyota mit eher langweiligen und konventionellen Autos knapp über Wasser. Und dann kam der Outlander PHEV.

An der Steckdose aufladbar

PHEV steht für Plug-In Hybrid Electric Vehicle, und so sperrig der Name, so überzeugend das Konzept. Unter der Haube ist ein Benzinmotor mit zwei Litern Hubraum untergebracht. Unterstützt wird er von zwei Elektromotoren mit je gut 80 PS Leistung an beiden Achsen. Die grossen Lithium-Batterien im Unterboden des Outlanders können an der Steckdose aufgeladen werden, womit sich die rein elektrische Reichweite auf gut 40 Kilometer erhöht. Dies bedeutet, dass im Alltag der Benzinmotor oft kein einziges Mal anspringt, weil man ja meist nur auf kurzen Strecken unterwegs ist. So kommt man je nach Nutzung auf extrem niedrige durchschnittliche Verbrauchswerte. Sind die Batterien leer, fährt man einen ganz normalen Hybriden, der mit Verbrauchswerten von gut sechs Litern auf der Autobahn objektiv zwar nicht wahnsinnig sparsam ist, sich für die Grösse des Autos beim Durst aber doch zurückhält, denn Mitsubishi hat den innovativen Antrieb in ein ziemlich grosses SUV gesteckt.

Sparsamer Antrieb für ein SUV

Man mag von diesem Typ Auto halten, was man will, aber mit einem so sparsamen Antrieb wie beim Outlander PHEV fallen die meisten Kritikpunkte weg. Gerade auch, weil Mitsubishi sich für ein Design entschieden hat, das alles andere als aggressiv wirkt und sich damit wohltuend von den meisten grossen Autos abhebt. Klar, beim Rangieren ist der Outlander manchmal etwas sperrig, dafür bietet er auch viel Platz auf allen fünf Sitzen und im Laderaum, eine angenehm hohe Sitzposition, eine komfortable Federung und sogar einen Allradantrieb. Fürs grobe Gelände taugt dieser zwar nichts, aber für einen verschneiten Pass oder auch mal einen schlammigen Feldweg reicht es allemal.

Er vereint Sparsamkeit, Platz, gute Fahrleistung und einen attraktiven Preis

Diese Eigenschaften machen den Outlander PHEV beinahe zur «eierlegenden Wollmilchsau». Er vereint in noch nie dagewesenem Ausmass Sparsamkeit, Platz, Komfort, gute Fahrleistungen und leichte Geländetauglichkeit, und ist mit einem Preis von ab 50 000 Franken auch noch vergleichsweise günstig. Das einzige, was der Mitsubishi nicht ist, ist sportlich. Dies stört allerdings kein bisschen, wenn man mit dem Outlander lautlos und gemütlich durch die Stadt surrt und sich daran erfreut, dass die Verbrauchsanzeige immer noch einen Wert von unter einem Liter pro 100 Kilometer anzeigt.
Auch abgesehen von der hervorragenden Antriebseinheit ist der Outlander ein ganz anständiges Auto. Gut ausgestattet, sauber verarbeitet, komfortabel und in der getesteten «Navigator Safety»-Version mit den üblichen Assistenz-Systemen wie Abstandstempomat mit Notbremsfunktion, Spurhalteassistent und Rückfahrkamera ausgerüstet. Einziger Kritikpunkt: Die vielen technischen Helfer haben eine ausgesprochene Tendenz zum Dauerpiepsen. Das kann einem mit der Zeit ziemlich auf die Nerven gehen.

Technik
Mitsubishi Outlander PHEV Navigator Safety
Treibstoff: Benzin
Hubraum: 1998 cm³
Leistung: 203 PS
Drehmoment: 190 Nm
Getriebe: Automatisch stufenlos
Gewicht: 1885 kg
Normverbrauch: 1,9 l/100
Testverbrauch: 4,1 l/100 km
Testdistanz: 914 Kilometer
Reichweite: 2368 Kilometer
Abgasnorm: Euro 5
NCAP-Sterne: 5
Laderaumvolumen: 463 bis 1740 Liter
Grundpreis: 56 999 Franken
Testwagenpreis: 56 999 Franken
Garantieleistungen: drei Jahre, fünf Jahre auf elektrische Komponenten und Batterie

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