Treffpunkt auf der Hardturmbrache: zwischen Cirque du Soleil-Zelten, Hühnerhof, Kletterfelsen und selbstverwaltetem Pizzaofen hat das GZ Höngg in diesen Herbstferien seine Zelte aufgeschlagen. 20 Kinder zwischen neun und zwölf Jahren treffen sich hier während dreier Tage täglich um neun Uhr und verbringen den Tag gemeinsam.
An diesem Mittwochnachmittag scheint die Sonne, der Oktober präsentiert sich von seiner goldenen Seite. Im GZ-Zelt sind alle sehr beschäftigt: Eine Gruppe von Kindern bearbeitet Specksteine, mit Hingabe wird gesägt, geschliffen und geformt. Gleich daneben entstehen beim «Filzen» aus Schafwolle phantasievolle und farbenfrohe Figuren, vom Fliegenpilz bis zur Herzgirlande. Und auf der Wäscheleine sind bunte Batik-T-Shirts in allen Farben zum Trocknen aufgehängt, auch diese sind Eigenproduktionen der Kinder.
Ein Highlight ist die Spraywand. Hier werden Kinderträume wahr, denn wer wollte nicht schon immer mal mit einer Farbdose ein Graffiti an die Wand zaubern? Und das sogar mit Anleitung: Am ersten Kurstag gab es eine kleine Einführung. Danach wurden die ersten Skizzen angefertigt und nun, am dritten Tag, steht das Gemeinschaftskunstwerk kurz vor der Vollendung.

Mit Mut in die Halfpipe

«Easy» Ian, wie die Kinder ihn nennen, ist Jugendarbeiter beim GZ und gibt derweil im Skatepark Tipps und Hilfestellung für die jungen Freestyler*innen. Trottis und Skateboards sind in Betrieb, Helme dürfen natürlich nicht fehlen. Es kostet schon ein wenig Überwindung, sich mit seinem Gefährt den steilen Abhang der Halfpipe hinunterzustürzen. Doch die Kolleg*innen leisten Unterstützung und klatschen frenetisch Beifall für jede*n, der das Wagnis auf sich nimmt. In Kleingruppen haben sie am Montagnachmittag in der benachbarten Freestyle-Halle bei einem Profi eine Einführung ins Freestyle-Skaten erhalten, seither hat sie das Skatefieber gepackt. «Es ist sehr erstaunlich, welche Fortschritte die Kinder in den drei Tagen gemacht haben, die wir hier sind», erklärt Dorothea Rios-Hofmann, Quartierarbeiterin beim GZ. Die Hälfte der Kinder konnte vor den Ferien noch gar nicht skaten, nun sind sie schon daran, «Drop-ins» und «Ollies» zu üben.  
Auch Klettern steht auf dem Programm. Für einen Nachmittag ist die ganze Gruppe gemeinsam in die Kletterhalle nach Schlieren gereist, wo sich die Kinder unter Anleitung eines Trainers an der Wand oder dem Boulderfelsen versuchen konnten. Wer will, kann das neu erworbene Wissen am Kletterfelsen der Hardturmbrache nun weiter vertiefen.

Ferienprogramm für alle Budgets

Die Stimmung ist ausgelassen, entspannt und fröhlich. Das Ferienangebot des Gemeinschaftszentrums findet regelmässig in den Frühlings- und Herbstferien statt, immer zu einem anderen Thema. Die Kosten für die Eltern sind minimal, das Ziel ist es, ein Angebot für jedes Budget zu schaffen. Und das wird geschätzt: Mit den 20 Teilnehmer*innen, alle aus Höngg, ist das Ferienprogramm ausgebucht. Einige Interessent*innen mussten auf die nächsten Ferien vertröstet werden.
Zurück zur Hardturmbrache: Jetzt naht die Zvierizeit. Die GZ-Mitarbeiter*innen bereiten gesunde Snacks, Äpfel, Mango und Nüsse vor, ergänzt durch ein paar Kuchenstücke. So richtig Zeit für Zvieri haben die Kinder eigentlich nicht, aber der Kuchen sieht dann doch so verlockend aus, dass sie kurz ihre Tätigkeiten unterbrechen können. Und gleich darauf geht’s wieder weiter. Es gilt, die Zeit noch auszukosten.