Dort oben auf dem Berg

Wann immer man die Menschen fragt, was sie an Höngg besonders schätzen, heisst es unvermittelt, die Nähe zur Natur. Die Naherholungsgebiete an der Limmat und auf dem Höngger- beziehungsweise Käferberg werden rege genutzt, und dies nicht nur von den hier Ansässigen. Zwischen den Wanderwegen auf dem Hönggerberg entwickelt die ETH Zürich seit den 1950er Jahren ihren zweiten Hauptstandort zu einem Campus der Wissenschaft, die Vision: Ein neues Stadtquartier für Denkkultur soll entstehen, so sieht es der aktuelle Masterplan «Campus Hönggerberg 2040» vor. Mittlerweile studieren und arbeiten 11‘500 Personen auf dem Campus, doch hier unten im Quartier scheint man davon nichts zu merken. Doch die Gegenwart ist Bestandteil einer späteren Ausgabe. Vorerst wollen wir einen Blick in die Vergangenheit werfen. Dafür ist Fredy Haffner ins Archiv gestiegen und musste feststellen: So richtig scheint das Thema in Höngg lange niemanden interessiert zu haben. Zumindest lässt die Berichterstattung der 50er und 60er Jahre im «Höngger» darauf schliessen, dass was «auf dem Berg» in jenen Jahren entstand «im Dorf unten» kein nachhaltiges Echo auslöste. Ein Zustand, der sich bis heute wie ein roter Faden weiterzieht: Die ETH Hönggerberg hat sich auf ehemaligem Höngger Gemeindeboden zu einer der weltweit führenden Hochschulen entwickelt – doch in Höngg beschäftigen allenfalls volle Busse und ob nun noch ein Gebäude mehr erstellt wird, die Gemüter. Klar, beides ist nicht unbeschaut schönzureden, doch mit der Einsicht in Vergangenes und einem gewissen Stolz auf die Gegenwart lässt sich vielleicht für Höngg die Zukunft mit «seiner» ETH Hönggerberg positiver angehen.

Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre.
Patricia Senn, Redaktionsleitung

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