«Die Stadt» äussert sich nicht

Der Verkehr in Höngg war in den letzten beiden Ausgaben des «Hönggers» das Fokus-Thema und wird in dieser, für den Moment zumindest, abgeschlossen. Da kam die Frage auf, was eigentlich die Behörden dazu denken.

Die Ideen zur Verkehrsproblemlösung in Höngg treffen nach wie vor auf der Redaktion ein. In Form von ausgefüllten Plänen oder Leserbriefen. Von Seiten der Stadt Zürich hingegen erfolgte bislang kein Kommentar. Was denkt die Exekutive, was die Departemente? Versteht man, dass die Verkehrssituation in Höngg als unbefriedigend oder gar belastend wahrgenommen wird? Die Stadt ist damals, 2010, mit ihrem Versuch eines neuen Verkehrskonzeptes am Widerstand aus Höngger-Kreisen gescheitert. Rückblickend ist die Frage erlaubt, ob die Stadt nicht auf diesem Versuch hätte beharren sollen, damit man danach über Fakten hätte reden können. Und wie stellt sich die Stadt zu der subjektiven, aber doch öfters gehörten Wahrnehmung, dass man die Situation belässt wie sie ist, weil es offenbar keine Lösung gibt, die allen Ansprüchen gerecht wird und bei der niemand Abstriche machen muss? Sitzt man das Problem tatsächlich aus, weil niemand den Mut hat, eine Lösungsvariante vorzuschlagen, welche Einzelnen zwar eine Verschlechterung, der Mehrheit aber Vorteile bringen würde? Zum einfach erscheinenden Beispiel an der Ecke Gsteig-/Regensdorferstrasse, wo wie von vielen vorgeschlagen zwei neue Lichtsignale mit Fussgängerstreifen erstellt und im Gegenzug der Übergang zwischen der UBS und dem Canto Verde aufgehoben werden könnte? Kurz gefragt: Wie ist die Exekutive und die Politik an einer aktiven Lösung des Problems interessiert und was unternimmt man dahingehend?

Mit diesen Fragen des «Hönggers» konfrontiert, wollten sich die Vorstehenden der drei betroffenen städtischen Departemente – Sicherheitsdepartement, Tiefbau- und Entsorgungsdepartement, Departement der Industriellen Betriebe – mit den Stadträten Richard Wolff, Filippo Leutenegger und Andres Türler nicht im Detail zur Thematik äussern, weil die federführende Dienstabteilung Verkehr des Sicherheitsdepartements (DAV) dazu bereits grundsätzlich Stellung genommen hatte. Die DAV hält zudem fest, dass es schwierig sei, bei Verkehrsfragen alle Betroffenen zufrieden zu stellen. Selbstverständlich werde die Stadt die Verkehrssituation in Höngg – wie auch in anderen Stadtgebieten – aufmerksam beobachten und soweit notwendig und möglich Massnahmen ergreifen. Stadtrat Andres Türler ergänzt, dass er es als Höngger verstehe, dass die Verkehrssituation als unbefriedigend wahrgenommen werde. Das gehe ihm selber auch so und er bedaure diesen Zustand. Die damals ausgearbeitete Lösung habe aber auch aus seiner Sicht so viele Nachteile aufgewiesen, dass die Stadt auf deren Umsetzung verzichtet habe.

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