Die Büroräumlichkeiten in einem kleinen Innenhof am Meierhofplatz lassen nicht erkennen, dass hier eine der erfolgreichsten AXA-Agenturen der Schweiz eingemietet ist. Keine goldenen Türknaufe, keine Kunstmalerei an den Wänden. Eher der bodenständige Eindruck: Hier wird gearbeitet. Dass die Hauptagentur in Höngg mit 11 000 Kund*innen und vom Prämienvolumen her zu einer der Grössten innerhalb der AXA Gruppe zählt, ist in erster Linie Michael Bauer zu verdanken. Seit 30 Jahren in der Branche tätig, seit 15 Jahren selbstständiger Hauptagent, erhielt er vor zwölf Jahren das Angebot, die Filiale in Wipkingen zu übernehmen. Sein Gegenvorschlag: Die drei Hauptagenturen Witikon, Schlieren und Wipkingen zusammenzulegen und einen gemeinsamen neuen Hauptsitz in Höngg einzurichten.

Kreativ und strukturiert

Als junger Mann wollte Michael Bauer Auto- oder Modedesigner werden. Seine Zeichnungsentwürfe kamen bei Fahrzeugherstellern in Deutschland gut an, doch sein Berufsberater sah für den feinen jungen Mann in der harten Designerwelt keine Zukunft. Er solle lieber etwas Vernünftiges lernen. Zur Versicherung kam Michael Bauer über den Vater einer Freundin, die in der Branche arbeitete. Bereits im ersten Lehrjahr wurde ihm aber bewusst, dass er diesen Beruf nur weiter ausüben können würde, wenn er mit Menschen in Kontakt treten konnte.

Von da an arbeitete Michael Bauer direkt vor Ort mit den Kunden bei den Agenturen. Nach dem Lehrabschluss wechselte er zur damaligen Winterthur Versicherung in den Aussendienst. Das Interesse an anderen Menschen ist bis heute ein wichtiger Motivator für ihn geblieben. Dass er sich bei seiner Arbeit niemandem aufdrängen muss, sondern oft empfohlen wird, ist seiner geradlinigen und transparenten Art zu verdanken: «Wir wollen sie nicht mit Versicherungen zudecken, sondern unseren Privat- und Firmenkunden helfen, sich im heutigen Versicherungsdschungel zurechtzufinden», so der Hauptagent.

Digitalisierung als Chance – und Risiko

AXA ist fortschrittlich und dynamisch unterwegs. Im Bereich der Digitalisierung war sie schon vor Corona Branchenführerin. Auch deshalb schaffte die Versicherung die Transformation ohne Probleme. Ob via Videoberatungen oder Online-Chats, die Kund*innen konnten jederzeit betreut werden. Grundsätzlich sei er jemand, bei dem das Glas immer halb voll sei, sagt Michael Bauer. Doch die Digitalisierung berge auch gewisse Risiken. Es sei schwieriger, Berufs- und Privatleben zu trennen, wenn man theoretisch 24 Stunden erreichbar sei. Auf diese Trennung legt er viel Wert. Wahrscheinlich ist dies der Grund dafür, dass er seinen Beruf auch nach 30 Jahren noch immer gerne macht. Als Hauptagent ist er zu hundert Prozent für seine Kund*innen und seine Mitarbeiter*innen da. Dass sein Team aus langjährigen Mitarbeiter*innen besteht und eine der tiefsten Fluktuationsraten in der Branche vorweisen kann, sagt viel über Michael Bauers Qualitäten als Arbeitgeber aus. Sein Credo: «Wenn ich abends ins Bett gehe, möchte ich im Reinen mit meinen Mitarbeiter*innen, meinen Kund*innen und mit mir selbst sein».

Ein hoher Anspruch in einer Branche, in der der Druck und der Verdrängungswettbewerb gross sind. Nach einem Arbeitstag steigt Michael Bauer in sein Auto und fährt zu den Klängen von «The Number of the Beast» von Iron Maiden, die er schon 17-mal live gesehen hat, nach Hause. Wenn er dann nach 25 Minuten Fahrt bei seiner Familie in Niederglatt ankommt, ist er hundert Prozent Papi, Biker, Lego-Sammler, Eishockeyfan und leidenschaftlicher Rockkonzertgänger.