Die «Hönggermusik» begeisterte im Toni-Areal

Im Rahmen des jährlichen Frühlingskonzerts gab der Musikverein Zürich-Höngg sieben Stücke zum Besten – ganz nach dem Motto «spanisch und spirituell». Die Musik zog nicht nur das Publikum in den Bann, sondern diente auch als Vorbereitung für das kantonale Musikfest.

Von Flöte und Picolo bis zu Oboe und Englischhorn: Der Musikverein Höngg zählt um die 70 ambitionierte Köpfe. (Foto: Dominique Meienberg)

Gross und Klein lockte es am Samstagabend in den siebten Stock des Toni-Areals, quasi in den siebten musikalischen Himmel. Denn pünktlich um 20 Uhr legte der Musikverein Zürich-Höngg mit seinen Klarinetten, Posaunen und Saxofonen los. «Das Publikum darf sich heute auf eine geballte Ladung Musik freuen», sagte Fabienne Mergen-Felten, Co-Präsidentin des Vereins.

Den Auftakt bildete die Konzertouvertüre «Where Eagles Soar» von Steven Reineke, welche die Schönheit und Freiheit des US-Bundesstaates Maine musikalisch beschreibt. «Reineke möchte mit diesem Stück aber auch ein philosophisches Bild vermitteln: Wenn wir rausfinden, wo unsere Talente stecken, können wir damit unser ganzes persönliches Potenzial ausschöpfen», sagte Marco Galli dazu, der die Ansagen vor den Gästen hielt.

Weiter ging es im Programm mit dem sanfteren, fast schon etwas melancholischen «Canterbury Choral» von Jan Van der Roost. Der belgische Musiker komponierte das Stück anlässlich eines Besuchs in einer berühmten englischen Kathedrale.
Darauf folgte der pfiffig-fröhliche «March from 1941» des weltberühmten Filmmusikkomponisten John Williams.

Bevor es dann in die Pause ging, kam «Give Us this Day» von David Maslanka an die Reihe – ein buddhistisch angehauchtes Stück, dessen Anfang mit mysteriösen Klarinetten-Tönen untermalt wurde.

Highlight war «La Mezquita de Córdoba»

«Bei der Zusammenstellung des Programms haben wir auf spirituelle und spanische Komponenten gesetzt», so die Musikkommission des Vereins. In der zweiten Hälfte wurden diese spanischen Einflüsse mit Werken wie «Yakka» von José R. Pascual-Vilaplana unterstrichen.

Und dann folgte auch schon das grosse Highlight des Abends: Nämlich «La Mezquita de Córdoba» von Julie Ann Giroux. Das Stück schildert die Wandlung des gleichnamigen andalusischen Bauwerks. Das Spezielle daran: Giroux ist eine der wenigen weiblichen Komponistinnen für Blasorchester. Für den Verein hat dieses Werk eine grosse Bedeutung. Die «Hönggermusik» wird es nämlich als Aufgabenstück am kantonalen Zürcher Musikfest im Juni vorspielen, das dann bewertet wird.

Das Konzert wurde anschliessend mit «The Mask of Zorro» von James Horner und einer Zugabe abgerundet. Für den Barbetrieb durfte der Musikverein erneut auf Unterstützung durch die Rhönradgruppe zählen.

Ein gelungener Auftakt

Geleitet hat den Abend Dirigent Enrico Calzaferri, der seit Januar 2023 musikalischer Leiter der «Hönggermusik» ist. Er führte das rund 70-köpfige Orchester gekonnt durch das Repertoire und ist begeistert vom Verein: «Der Musikverein Zürich-Höngg ist eine sehr aufgeschlossene Gruppe, was nicht selbstverständlich ist. Ich kann meine Ideen einbringen und wir haben uns zusammen gut entwickelt.»

Ähnlich sieht das Fabienne Mergen-Felten: «Mit dem neuen Dirigenten arbeiten wir mit einem hohen Arbeitstempo und mit viel Drive.» Die Vorbereitungen für das Konzert liefen seit Januar auf Hochtouren. Das Publikum war vom Abend durchaus überzeugt. «Mich beeindruckten die vielen verschiedenen Instrumente und der Klangkörper», sagte ein Gast.

Auch der Dirigent war erfreut: «Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Abend. Es ist ein gelungener Auftakt für das kommende Musikfest.»

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