Die Grünliberalen stehen hinter dem Projekt «Ensemble»

Wenn ich mich im Quartier umhöre, wird die Diskussion zur Stadionvorlage äusserst emotional geführt. Dabei handelt es sich um einen gut-eidgenössischen Kompromiss, einen fairen Deal für die Sportstadt und die Wohnstadt Zürich.

Ronny Siev, Gemeinderat GLP

Die Interessen in Höngg sind vielfältig. Die Fussballfans wollen so rasch als möglich aus dem ungeliebten Letzigrund ausziehen. Modernisten und Wohnungssuchende fordern schon seit längerem mehr Vertikalität in Zürich. Puristen pochen auf die Erhaltung ihrer Aussicht und einige Anwohner Am Wasser befürchten lange Schatten und sich raufende Fussballfans.

Ein Postulat der Grünliberalen im Jahr 2014 war der Ursprung des Projekts «Ensemble». Das Fussballstadion soll privat finanziert und die Investoren in ihrer unternehmerischen Freiheit nicht unnötig eingeschränkt werden. Die beiden Clubs FCZ und GCZ sollen endlich ein würdiges Fussballstadion und ein neues Daheim erhalten, das ihnen eine wirtschaftliche und sportliche Entwicklung ermöglicht. Angesichts des knappen Resultats der letzten Stadionvorlage, wurde allen Parteien klar, dass ein durch Steuergelder finanziertes Fussballstadion kein Thema mehr sein kann. Das Stadion würde sich nur mittels Querfinanzierung durch Wohnhochhäuser realisieren lassen. Die SP hat dann kurz nach den Wahlen vergangenen März die Meinung dazu geändert und sich, trotz 299 neuer gemeinnütziger Wohnungen, gegen das Projekt des Stadtrates ausgesprochen.

Bei einem Nein wird die CS selber bauen

Bei einem weiteren «Nein» wird sich wohl kein neuer Investor für den Bau und Unterhalt des Stadions finden lassen. Die Credit Suisse wird dann von ihrem Rückkaufsrecht für das Grundstück Gebrauch machen können und einfach selber bauen. Die Beibehaltung der wunderbaren Idylle in der jetzigen Brache oder die Errichtung eines gemeinnützigen Wohnbauparadieses auf dem Areal sind nichts als realitätsfremde Wunschträume.

Die 137 Meter hohen Türme gefallen nicht allen. Die glp 6/10 hat das Swissmill Silo vor sieben Jahren abgelehnt. Diesmal unterstützen wir das vorliegende Stadionprojekt mitsamt den Hardtürmen, nicht nur aus finanzpolitischen, sondern auch aus städtebaulichen Überlegungen. Die 570 nicht gemeinnützigen Wohnungen sind im mittleren Preissegment angesiedelt. Diese Wohntürme werden benötigt, um das erwartete Bevölkerungswachstum in Zürich zu stemmen. Bis 2030 werden gemäss Einschätzung der Verwaltung rund 80’000 Personen mehr als heute in der Stadt Zürich leben. Dies wird nur mit weiteren Hochhäusern und Verdichtung zu bewältigen sein.

Ronny Siev, Gemeinderat GLP Kreis 10

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